Europa-Journal

1. Weißrussland - eine Wahl ohne Auswahl
2. Wahlen in der Schweiz - Sündenböcke Flüchtlinge
3. Mit Crowdfunding zur Online-Zeitung
4. Die Renaissance von Ostana - wie ein Bergdorf in den piemontesischen Alpen wieder erwacht
Moderation: Brigitte Fuchs

Weißrussland - eine Wahl ohne Auswahl

Wenn am Sonntag in Weißrussland ein neuer Präsident gewählt wird, dann steht der Wahlsieger schon jetzt fest: Alexander Lukaschenko. Seit mehr als 20 Jahren regiert Staatschef Lukaschenko die ehemalige Sowjetrepublik mit harter Hand. Auch die Präsidentenwahl wird daran nichts ändern. Derzeit spielt "Europas letzter Diktator" aber eine ungewöhnliche Rolle als Mittler zwischen Ost und West im Ukraine-Konflikt. Wo der Feind steht, ist für Weißrusslands Opposition längst klar: Der autoritäre Staatschef Alexander Lukaschenko soll endlich weg von der Spitze der früheren Sowjetrepublik. Doch "Europas letzter Diktator", der die Macht seit mehr als 20 Jahren fest in Händen hält, muss auch bei der Präsidentenwahl am Sonntag keinen Gegner fürchten. Seit Lukaschenko 1994 an die Macht kam, hat er alle demokratischen Institutionen ausgehebelt. Ein Bericht von Christian Lininger


Wahlen in der Schweiz - Sündenböcke Flüchtlinge?

Am 18. Oktober wählen die Eidgenossen ein neues Parlament und angesichts der Flüchtlingskrise in Europa befindet sich die rechtspopulistische Schweizerische Volkspartei (SVP) einer jüngst veröffentlichten Umfrage zufolge im Aufwind. Den Meinungsforschern zu Folge wollen 27,8 Prozent die einwanderungsfeindliche SVP wählen. Eine andere Umfrage hatte kürzlich ergeben, dass die Themen Einwanderung und Asyl die Hauptsorgen der Schweizer sind. Rund ein Viertel der Bewohner der Schweiz sind Ausländer. Das Alpenland verzeichnete anders als andere europäische Staaten in diesem Jahr bisher keinen großen Andrang von Flüchtlingen. Ein Bericht von Raphaela Stefandl


Mit Crowdfunding zur Online-Zeitung

Seit Mittwoch ist in Spanien die ausschließlich im Internet erscheinende Zeitung "El Español" online. Die Publikation sorgte schon vor dem Start für Aufsehen. Die Web-Zeitung, die mehr als 70 Journalisten beschäftigt, finanzierte ihren Start mit Crowdfunding, das 14 Millionen ? von privaten Geldgebern erzielte. Schon bevor die erste Ausgabe online ging, hat "El Español" 10.000 zahlende Abonnenten. Herausgegeben wird sie von Pedro José Ramirez, dem früheren Chefredakteur der liberalen Zeitung "El Mundo". Ramirez macht für seinen Rauswurf aus "El Mundo" den konservativen Regierungschef Mariano Rajoy verantwortlich: Er zeichnete für die Aufdeckung des wichtigsten Korruptionsskandals der regierenden Partido Popular verantwortlich. Wenige Monate vor den Parlamentswahlen will Ramirez mit "El Español" den spanischen Medienmarkt aufmischen. Ein Bericht von Josef Manola


Die Renaissance von Ostana - wie ein Bergdorf in den piemontesischen Alpen wieder erwacht

Sterbende Dörfer gibt es in ganz Italien. Weil schon seit Jahrzehnten Menschen in die Städte ziehen, weil das Leben in abgelegenen Gegenden mühsam ist, sind es vor allem viele Dörfer in den Bergen, die verlassen sind oder in denen nur noch eine Handvoll Menschen wohnt. Wenn die Dörfer sterben, stirbt auch die Kultur - das gilt auch für die italienischen Alpen. Doch es gibt auch positive Ausnahmen. Ein Beispiel ist Ostana, im Piemont. Mehr als 1.000 Bewohner gab es hier Anfang des 20. Jahrhunderts, irgendwann waren es dann weniger als zehn. Aber ein findiger Bürgermeister, engagierte Aussteiger und gut genutzte Strukturhilfen der EU haben wieder Leben nach Ostana gebracht, sogar Kinder gibt es hier inzwischen wieder. Ein Bericht von Jan-Christoph Kitzler

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