Praxis - Religion und Gesellschaft

1. Gaspedal oder Bremse? - Ergebnisse der Familiensynode in Rom
2. Wie geht es weiter nach der Familiensynode?
3. Die scheidende Oberkirchenrätin Hannelore Reiner im Gespräch
4. Nonnen im OP - 90 Jahre Missionsärztliche Schwestern

1. Gaspedal oder Bremse? - Ergebnisse der Familiensynode in Rom

Am vergangenen Wochenende ist in Rom die Bischofssynode über Familie und Sexualmoral zu Ende gegangen. Drei Wochen hatten Bischöfe aus aller Welt dabei um die künftige Linie der katholischen Kirche bei "heißen Eisen" wie dem Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, Homosexuellen oder Polygamie gerungen. Herausgekommen ist: ein Kompromiss. Es ist ein diplomatisch formulierter Text, und das ist für viele unbefriedigend - hat aber einen großen Vorteil: Die darin dargestellten Positionen haben alle eine 2/3-Mehrheit erhalten. Das heißt, ein breiter Konsens - eben für mehr Integration - liegt vor. Nun kann Papst Franziskus auf dieser Basis ganz konkrete Weichenstellungen vornehmen. Wenn er das möchte... Eine Reportage aus Rom über die letzten, durchaus bewegten Tage der Synode von Brigitte Krautgartner.


2. Offene Türen und offene Formulierungen - Wie geht es weiter nach der Familiensynode?

Was bedeutet nun das Ergebnis der Synode für den künftigen Kurs der römisch-katholischen Kirche? ORF-Rom-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder analysiert im Studiogespräch die Ergebnisse der vatikanischen Synode zu Themen der Familie und der Sexualmoral. Haben sich eher konservative Kräfte durchgesetzt, eher die progressiven? Und wer hat in diesem synodalen Prozess die Themen gesetzt? Während für afrikanische Bischöfe etwa die Polygamie ein brisantes Thema ist, sehen Bischöfe aus dem Nahen und Mittleren Osten die Familien vor allem durch Krieg und Flucht bedroht und beim Umgang mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften prallen überhaupt Welten aufeinander. Geht Papst Franziskus aus dieser Synode geschwächt oder gestärkt hervor? Sind weitere Reformen zu erwarten? Wie geht es jetzt weiter? Mathilde Schwabeneder antwortet auf Fragen von Alexandra Mantler.


3. Die Erste ihrer Art geht in Pension - Die scheidende Oberkirchenrätin Hannelore Reiner im Gespräch

15 Jahre lang war Oberkirchenrätin Hannelore Reiner die "Personalchefin" der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich - jetzt ist sie mit 65 Jahren in den Ruhestand getreten.
Mit ihr wurde damals, im Jahr 2000, zum ersten Mal eine Frau in das höchste Leitungsgremium ihrer Kirche bestellt. Ihre Nachfolge hat mit Ingrid Bachler zwar wiederum eine Frau angetreten - doch lässt insgesamt die Präsenz von Frauen in der Leitung der evangelischen Kirche des Augsburger Bekenntnisses noch immer zu wünschen übrig - 35 Jahre nach der uneingeschränkten Zulassung von Frauen zum Pfarramt.
Auch bei Hannelore Reiner hat sich das Geschlecht mitunter als "Karriere-Hindernis" erwiesen - genauso wie ihre theologischen Ansichten und ihre spezielle Lebensform. Gestaltung: Markus Veinfurter


4. Nonnen im OP - Vor 90 Jahren wurde der Orden der Missionsärztlichen Schwestern gegründet

Vor 90 Jahren hat die Tiroler Ärztin Anna Dengel den Orden der Missionsärztlichen Schwestern gegründet. Davor durften Ordensleute den Beruf des Mediziners, der Medizinerin nicht voll ausüben. Heute arbeiten 540 Schwestern des Ordens aus 23 Nationen als Ärztinnen, Psychotherapeutinnen und Sozialarbeiterinnen in Europa, Afrika, Asien und Amerika. Und sie haben ein durchaus modernes Verständnis von dem umstrittenen Begriff "Mission". Gestaltung: Alexandra Mantler


Moderaton: Alexandra Mantler

Service

Der Heilige Stuhl
Evangelische Kirche in Österreich
Freunde Anna Dengel
Missionsärztliche Schwestern

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