Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Recycling von Seltenen Erden aus Magneten
2. Langzeit-Raumflüge: Herausforderung für Technik und Medizin
3. NS-Kulturelite: Brillant, aber böse
4. Rezension: Überleben durch Vergessen

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Recycling von Seltenen Erden aus Magneten

Seltene Erden - diese Metalle stecken zum Beispiel in Handys, LED-Leuchten oder Elektromotoren. Etwa 95 Prozent dieser Hightech-Substanzen kommen aus China, und das ist der europäischen Industrie ein Dorn im Auge. Denn vor ein paar Jahren hat China die Exporte der Seltenen Erden plötzlich gedrosselt, und die Preise sind deutlich nach oben geklettert. Das Recycling dieser Metalle könnte die Abhängigkeit verringern, und inzwischen gibt es erste Verfahren. Mit Oliver Diehl, Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie Hanau; Doris Schüler, Öko-Institut Darmstadt. Autor: Hellmuth Nordwig.

2. Langzeit-Raumflüge: Herausforderung für Technik und Medizin (zu einem Symposium in Graz)

Per Rakete die schwerelosen Weiten des Weltalls erkunden, statt via Pauschalreise am Strand die Seele baumeln lassen - was nach Science-Fiction klingt, soll bald zum Luxus-Segment von Reiseanbietern gehören. Neben den astronomisch hohen Kosten stellen Langzeit-Raumflüge aber in vielerlei Hinsicht hohe Anforderungen - an die Reisenden ebenso, wie auch an die Raumfahrt-Forschung. So gilt es beispielsweise, ein Gesundheitssystem zu entwickeln, das den begrenzten Möglichkeiten eines Raumschiffes gerecht wird. Ein Thema, an dem Wissenschaftler der Medizinischen und der Technischen Universität Graz auf Hochtouren arbeiten. Sie wollen neue Wege der Krankheitsprävention und der Therapie entwickeln, um sicheres Reisen außerhalb des Sonnensystems möglich zu machen. Erste Ergebnisse und viele Visionen haben die Grazer Wissenschaftler heute Nachmittag bei einem internationalen Symposium im Institut für Weltraumforschung der Technischen Universität Graz präsentiert. Mit Hans Sünkel, TU Graz; Kurt Zatloukal, Med. Univ. Graz. Autorin: Sylvia Sammer.

3. NS-Kulturelite: Brillant, aber böse

Der Jurist Carl Schmitt, der Chirurg Ferdinand Sauerbruch, der Schauspieler Gustav Gründgens und der Dirigent Wilhelm Furtwängler haben zwei Dinge gemeinsam: Sie waren alle große Könner auf ihrem Gebiet. Und sie waren Aushängeschilder des Nationalsozialismus. Damit stehen sie stellvertretend für die Art, wie die deutsche Kultur- und Wissenschaftselite mit dem NS-Regime verstrickt war. Mit diesem Phänomen hat sich eine Tagung am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien beschäftigt, die heute zu Ende gegangen ist. Mit Helmuth Lethen, Kulturwissenschaftler. Autor: Lukas Wieselberg.

4. Rezension: Überleben durch Vergessen

Die südafrikanische Historikerin Mia Roth hat vor kurzem ihre Autobiographie veröffentlicht. Sie heißt: Überleben durch Vergessen. Die jüdische Geliebte, der Retter von der Gestapo und die kleine Zeugin und ist im Carl Auer Verlag erschienen. Es ist ein ungewöhnliches Thema, das Buch handelt von Kollaboration und von Schuldgefühlen, die für die nächste Generation daraus erwachsen sind und von den Versuchen eine Aussöhnung mit der Mutter und der Familiengeschichte zu finden.

Buchtipp:
Mia Roth: Überleben durch Vergessen. Die jüdische Geliebte, der Retter von der Gestapo und die kleine Zeugin.

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