Logos - Theologie und Leben

"Was glauben Sie?" - Die Traumforscherin Ortrud Grön. Gestaltung: Johannes Kaup

Dass sich die heute 90-jährige Psychotherapeutin Ortrud Grön als Erwachsene einmal mit Selbstentfaltung, Traum und Religion beschäftigen würde, war ihr nicht unbedingt in die Wiege gelegt.

Aufgewachsen in einem nationalsozialistischen Elternhaus, erlebte sie ein Erziehungskorsett von Zwängen, Ängsten und einem übertriebenen Pflichtgefühl, das sich wie ein Schatten über ihr Leben legte. Es sollte viele Jahre und eine schwere Lebenskrise dauern, bis sich Grön von diesem Schatten allmählich befreien konnte. Sie studierte nach dem Krieg zunächst Literaturgeschichte, Philosophie und Volkswirtschaft. Durch ihre Heirat mit dem Juristen und Unternehmer Rudolf Grön, mit dem sie zusammen eine Tochter hat, lernt sie die Lauterbacher Mühle an den Osterseen (Oberbayern) kennen. Nach dem Tod ihres Mannes baute sie die Lauterbacher Mühle zu einer renommierten Herz- und Kreislaufklinik aus.

Es war der Psychotherapeut und Zen-Lehrer Karlfried Graf Dürckheim, der ihr erstmals die Augen für Träume und die therapeutische Traumarbeit öffnete. Die folgenden 40 Lebensjahre widmete sie der Erforschung einer Systematik der menschlichen Traumwelt. Grön ist überzeugt davon, dass die rätselhaften Träume Gleichnisse sind. Wer sie zu deuten weiß, der findet in den Träumen mächtige Impulse zur Selbsterkenntnis und zur Lebensveränderung. Traumarbeit ist für Ortrud Grön konkrete sinnstiftende Lebenshilfe. Mittlerweile sind zahlreiche Bücher von ihr erschienen. Das bekannteste ist "Ich habe einen Traum - Was hat er zu bedeuten?"

Johannes Kaup hat die 90-jährige Traumforscherin im bayerischen Lauterbach besucht und nach den Kräften gefragt, die sie in ihrem Leben tragen.

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