Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Keimfrei dank Blitzlicht
2. Abgemagerte Finnland-Lachse
3. Nesseltiere und die Evolution von komplexen Organismen
4. Utopische Kommunen in den USA

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Keimfrei dank Blitzlicht

Der EHEC-Skandal aus dem Jahr 2011 ist uns noch in Erinnerung. Damals waren in Deutschland fast 4000 Menschen krank geworden, weil Sprossen mit den Darmbakterien verunreinigt waren. Es gibt mehrere Verfahren, die Lebensmittel keimfrei halten sollen. Vor kurzem haben Forscher eine neue Möglichkeit vorgestellt: das sogenannte gepulste Licht. Mit Bernd Kramer, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, Freising; Adrien Agoulon, Agro-Hall, Evreux/Frankreich. Autor: Hellmuth Nordwig.


2. Abgemagerte Finnland-Lachse: Was sind die Ursachen? Wissenschafter erforschen das "fette Fisch"-Gen. Der Fluss Teno fließt im äußersten Norden Lapplands, direkt auf der Grenze zwischen Finnland und Norwegen. Es ist einer der lachsreichsten Flüsse Europas. Seit Jahrhunderten fangen die Bewohner Lapplands, die Sami, hier diesen Fisch. Doch seit einiger Zeit stellen sie fest: die besonders dicken Lachse verschwinden. Gründe: Unbekannt. Wissenschaftler der Universität in Turku haben jetzt erforscht, was den Lachs so dick macht. Um es gleich vorweg zu sagen: Sie sind dabei auf ein Gen gestoßen, das auch in Menschen zu Beginn der Pubertät aktiv ist. Mit Tutku Aykanat, Principal Research Scientist, Craig Primmer, Academy Professor, University of Turku, Finland. Autoren: Marjatta Sihvonen und Uwe Springfeld.

3. Nesseltiere und die Evolution von komplexen Organsimen

Alle Organismen auf der Erde stammen von einem gemeinsamen Genpool ab: Das ist die Konsequenz von Darwins Evolutionstheorie. Mit den Methoden der modernen Genetik und Molekularbiologie kann an Hand der kleinsten Ebene, der Zellbausteine, immer genauer erklärt werden, wie die Evolution vor sich gegangen ist und wie sich die Baupläne der einzelnen Organismen herausgebildet haben. Sie werden bei jeder Zellteilung weiter und in großen Zeiträumen an die sich verändernde Umwelt angepasst. Da gibt es erstaunliche Erkenntnisse: Der Mensch, der evolutionstheoretisch zu den Primaten gehört, ist mit den einfachen Nesseltierchen auf einer molekularen Ebene mehr verwandt, als man meinen könnte. Ulrich Technau, Professor am Institut für Molekulare Evolution und Entwicklung an der Universität für Bodenkultur Wien, erforscht seit Jahren die Bestandteile, aus denen der genetische Bauplan von Nesseltieren besteht. Mit Ulrich Technau, Professor am Institut für Molekulare Evolution und Entwicklung an der Universität für Bodenkultur Wien. Autorin: Juliane Nagiller.

4. Utopische Kommunen in den USA

Heute kennt sie fast niemand mehr - die frühen utopischen Gesellschaften der USA, die sich im 19. Jahrhundert quer über das ganze Land verstreut niederließen. Manche von ihnen kamen aus Europa und flüchteten vor Verfolgung und Strafen, andere schlossen sich zu einem neuen Gesellschaftsexperiment zusammen. Obwohl die Kommunen alle auf Lohn und auf Privatbesitz verzichteten, waren sie zum Teil wirtschaftlich ausgesprochen erfolgreich. Das alles ereignete sich zu einer Zeit, als die Staaten noch jung waren und Einwanderer willkommen. Es war aber auch die Zeit, als der industrielle Kapitalismus in den USA erste große Erfolge feierte und somit einen starken Kontrast zu den kommunistisch lebenden Kommunen bildete. Der Soziologe Rudolf Stumberger hat sich nun auf die Spuren dieser "kommunistischen" Parallelgesellschaften des 19. Jahrhunderts begeben, Ruth Hutsteiner hat mit ihm gesprochen. Mit Rudolf Stumberger, Soziologe, Goethe Universität, Frankfurt/Main Autorin: Ruth Hutsteiner.

Buchtipp:
Rudolf Stumberger: Das kommunistische Amerika - auf den Spuren utopischer Kommunen in den USA, Mandelbaum Verlag.

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