Nachtquartier

22. Jänner 2016, 00:08

Sonja Wohlatz hat bei TAMAR, einer Beratungsstelle für misshandelte und sexuell missbrauchte Kinder, Frauen und Mädchen, die psychosoziale und juristische Prozessbegleitung entwickelt und sich dabei über viele Jahre mit den Folgen sexualisierter Gewalt auseinander gesetzt. Die Übergriffe und die sexuelle Gewalt gegen Frauen in der Silvesternacht in Köln haben medial viel an die Oberfläche gespült, das dort beharrlich und ohne große öffentliche Aufmerksamkeit täglich stattfindet. 75% der Österreicherinnen und Österreicher haben in ihrem Erwachsenenleben zumindest einmal einen sexuellen Übergriff erlebt oder sind Opfer von sexueller Gewalt geworden. Sonja Wohlatz weiß, dass sexuelle Übergriffe sehr oft bagatellisiert werden. Wenn man von unbekannten Händen in der U-Bahn angefasst oder als "Bitch" beschimpft wird, wenn lautstark im Büro, in der Schule oder an der Uni über Körperbau, Busen und Größe des Hinterns gefeixt wird, solle man das nicht so eng sehen, es sei ja nur ein Spaß, nicht so gemeint. Mit Gewalt hätte das nichts zu tun. Oder? Doch kein Spaß?

Im Nachtquartier erzählt Sonja Wohlatz, wie wichtig es ist, Übergriffe an- und auszusprechen und was es mit den Betroffenen und dem Umfeld also unserer Gesellschaft macht, wenn wir sexuelle Gewalt als Bodensatz unsichtbar halten.

Brauchen wir Verhaltensregeln für Männer? Wie entkommene wir dem passiven Opferbild von Frauen? Ein Gespräch über Scham, über Mut und über klare Grenzen. Rufen Sie an, reden Sie mit unter 0800 22 69 79 oder per Mail via nachtquartier@orf.at.

Service

Tamar - Beratungsstelle für misshandelte und sexuell missbrauchte Frauen, Mädchen und Kinder

Sendereihe

• Nachtquartier