Radiokolleg - Der Komponist Karl Schiske

Neue Wege über Bruckners Dissonanzen (1). Gestaltung: Paul Lohberger

1942 promovierte Karl Schiske über die Verwendung von Dissonanzen in den Symphonien Anton Bruckners.
Der heute vergleichsweise kaum aufgeführte Komponist war zu seinen Lebzeiten geachtet und wurde ausgezeichnet: 1952 bekam er den österreichischen Staatspreis für Musik, im selben Jahr auch einen Lehrauftrag an der Wiener Musikhochschule. Auch war er im Vorstand der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik.

In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg war der Einfluss vieler ehemaliger Nazi-Funktionäre nach wie vor stark und sorgte für ein entsprechendes Klima in Kultur und Wissenschaft. Jedoch war Karl Schiske keiner, der dem konservativen Geist entsprach und die finstere Zeit ausgeblendet hätte. Zentrale Werke wie sein Oratorium "Vom Tode" entstanden unter dem Eindruck des Krieges. Als Lehrer von Otto M. Zykan, Kurt Schwertsik oder auch Gösta Neuwirth darf Schiske in Österreich als Wegbereiter der Neuen Musik gelten, mit welcher er seine Schüler gezielt in Kontakt brachte. Schiske verstarb 1969 im Alter von 53 Jahren. Am 12. Februar 2016 jährt sich sein Geburtstag zum 100. Mal. Man kann ihn als Schlüsselfigur zwischen den Zeiten bezeichnen - aber darf auch sein Werk eine Schlüsselposition beanspruchen? Erschließt sich über sein Werk vielleicht Neue Musik einem breiteren Publikum leichter als bisher?

Service

LITERATUR
Karl Heinz Roschitz: Karl Schiske. Lafite/ÖBV, Wien 1970
Markus Grassl/Reinhard Kapp/Eike Rathgeber (Hrsg.): Österreichs Neue Musik nach 1945: Karl Schiske. Böhlau, Wien 2008
Susane Zapke/ Stefan Schmidl (Hg.): Partituren der Städte - urbanes Bewusstsein und musikalischer Ausdruck. transcript, Bielefeld 2015

LINKS
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Zeitgen. Würdigung (1967)

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Karl Schiske/1916 - 1969
Titel: VOM TODE / Oratorium op.25 nach Worten großer Dichter - für Soli, gemischten Chor, großes Orchester und Orgel
Leitung: Miltiades Caridis
Orchester: Radio Symphonieorchester Wien
Chor: Wiener Jeunesse Chor
Solist/Solistin: Rudolf Scholz/Orgel
Solist/Solistin: Elaine Woods/Sopran
Solist/Solistin: Margareta Hintermeier/Alt
Solist/Solistin: Richard Burke/Tenor
Solist/Solistin: Roland Bracht/Baß
Label: AMADEO 4239831

Komponist/Komponistin: Karl Schiske
op. 35c Drei Stücke nach Volksweisen, III: Slowakisch
Ausführender/Ausführende: Margarete Babinsky
Label: Quinton

MUSIK op.23, 1. 10-15
Margarete Babinsky: op. 23, I: Tanzsuite / Foxtrott
K. Karl Schiske; Vorlage: Quinton

Margarete Babinsky: op. 35c Drei Stücke nach Volksweisen, III: Slowakisch
K. Karl Schiske; Vorlage: Quinton

Margarete Babinsky: Klein Suite für Klavier / op. 1, IV (Lustig/Allegro)
K. Karl Schiske; Vorlage: Quinton

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