Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
Mitfühlend, ökologisch, aufgeklärt. Der chinesische Philosoph Menzius. Gestaltung: Mechthild Müser
15. Februar 2016, 19:05
Menzius lebte von 372 bis 290 vor Chr. in China in Zeiten großer politischer Unruhen. Er ermahnte die Fürsten, ihr Volk nicht in Kriegen aufzureiben und darben zu lassen. Nur dessen Herrschaft sei legitim, der Mitgefühl und Gerechtigkeitssinn entwickle. Die Sprache des Herzens steht für ihn über allen Regeln. Während Konfuzius von Herrschern und Untertanen gleichermaßen ein tugendhaftes Leben verlangt hatte, betont Menzius, dass nur gute äußere Bedingungen ermöglichen, dass ein Mensch den Regeln folgen könne. Er forderte nachhaltiges Wirtschaften: Holz solle nur in Maßen geschlagen werden und Fischernetze dürften nicht engmaschig sein. Damit war er für Albert Schweitzer "unter allen Denkern des Altertums der neuzeitlichste", doch in China wird er totgeschwiegen.
Service
Henrik Jäger: Menzius. Den Menschen gerecht. Ein Menzius-Lesebuch, Amman Verlag 2010
MongDsi, aus dem Chinesischen verdeutscht und erläutert von Richard Wilhelm, Eugen Diederichs 1916
