Leporello

howtobeaustrian: Der Schauspieler Karl Menrad
Der Fotograf Sepp Dreissinger über Künstler im Kaffeehaus

howtobeaustrian: Der Schauspieler Karl Menrad

Witz und Tücke - das sind zwei Eigenheiten, die der Schauspieler Karl Menrad als "typisch österreichisch" ansieht. Doch was heißt das eigentlich: österreichisch? Aus aktuellem Anlass gibt Ö1 diese Frage an Menschen weiter, die in Österreich leben, egal wie lange schon, und woher sie ursprünglich kamen. #how to be austrian heißt das groß angelegte Projekt, das auf sämtlichen Kanälen und Plattformen im Netz sowie im Radio stattfindet und herzlich zum Mitmachen einlädt. Leporello lässt in den kommenden Wochen einige zugereiste Damen und Herren zu Wort kommen. Heute, zu Beginn, den Schauspieler Karl Menrad. Der gebürtige Deutsche kam 1974 nach einem Abstecher in die Schweiz nach Wien. Um die sprachlichen Besonderheiten zu erlernen, hieß es für ihn als erstes: "Einfach die Ohren aufmachen!" Für einen Schauspieler gehört es zum Handwerk, respektive zum guten Ton, sich eine Sprache von Grund auf zu erarbeiten. Wenn Schweizerisch verlangt ist, so Menrad, dann spreche er ein durchaus passables Schwyzerdütsch; Hamburger Dialekt kann er nahezu perfekt; und ans Österreichische ging er gewissermaßen wie ein Kind heran, das die Sprache seiner Umgebung mit Leichtigkeit einübt. Die nächste Schwierigkeitsstufe war ein Test für Fortgeschrittene: Karl Menrad gelangte an einen Ort, der ihm wie die Heimstätte allerlei exotischer Klänge erschien: der Wiener Heurige. Von "Wertekatalogen", "Verhaltensregeln für Flüchtlinge" und ähnlichem hört man in der gegenwärtigen Diskussion rund um die Integration von Menschen in Österreich. Karl Menrad hat weder für Neuankömmlinge noch für bereits seit längerem Anwesende einen Katalog bei der Hand. Einen Vorschlag würde er aber schon gerne machen.- Gestaltung: Christa Eder


Der Fotograf Sepp Dreissinger über Künstler im Kaffeehaus

Der Fotograf Sepp Dreissinger ist für seine meist in schwarz-weiß gehaltenen Künstlerportraits bekannt. Seine Fotoserien von Thomas Bernhard, H.C. Artmann, Friedrich Gulda oder Elfriede Jelinek zählen heute fast schon ikonenhaft zum Kanon heimischer Kultur. Dreissingers Fotografien entstehen meist als Schnappschüsse, denn mit den Menschen vor der Kamera verbindet ihn oft eine Freundschaft. Der soziale Aspekt seiner Arbeit ist Sepp Dreissinger besonders wichtig.
Aus der sozialen Komponente entstand für den studierten Musiker erst das Interesse an der Fotografie. Das Handwerkszeug brachte er sich selbst bei; für Komposition und Harmonie hatte der heutige Doyen der österreichischen Fotografie von Anfang an Talent.
Derzeit plant Sepp Dreissinger eine neue Publikation, für die er in Kaffeehäusern aufgenommene Fotos bekannter Künstlerinnen und Künstler aus den letzten Jahrzehnten versammeln wird. Die Liebe zum Kaffeehaus teilt Sepp Dreissinger zumeist mit den Menschen auf seinen Fotos. Obwohl er die Atmosphäre in den einst sprichwörtlichen Wohnzimmern der Wiener mittlerweile oft als enttäuschend empfindet.- Gestaltung: Sophie Menasse

Service

Kostenfreie Podcasts:
Leporello - XML
Leporello - iTunes

oe1.ORF.at/howtobeaustrian
Die Aktion #howtobeaustrian läuft auf der Ö1-Homepage, auf der Ö1 Facebook-Seite, dem Ö1 Twitter- und Instagram-Kanal sowie auf YouTube. In weiterer Folge wird die Aktion in ein Radio-Feature im Rahmen der Sendereihe "Hörbilder" einfließen

Sendereihe