Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

"WIR für EUCH"
Die Sprache rechtspopulistischer Parteien
Gestaltung: Juliane Nagiller

"Das Boot ist übervoll", "Asylchaos geht weiter" oder "Flüchtlingstsunami spült Gesetze weg": Hinter diesen Aussagen steckt rhetorisches Kalkül. Die Flüchtlingskrise wird zur Naturkatastrophe stilisiert und damit unberechenbar und unbewältigbar. Provokationen wie diese stehen im Zentrum rechtspopulistischer Rhetorik. Denn man spreche aus, was jeder denkt und sich niemand zu sagen traut, so die Argumentation. Folgt Empörung auf diese Provokation, wird der Spieß umgedreht: Die Rechtspopulisten sehen sich dann schnell als Opfer linker Verschwörung oder medialer Propaganda. Charakteristisch für populistische Rhetorik ist die Konstruktion einer "Wir"-Gruppe bestehend aus "echten" Österreicherinnen und Österreichern. Das Volk wird nicht über Wohnort oder Staatsbürgerschaft definiert, sondern über Abstammung. Rechtspopulisten sehen dieses Volk und seine Heimat zunehmend bedroht. Bedroht durch "die Anderen", durch den Anstieg an Flüchtlingen, den Klima-Wandel, die Globalisierung oder den Verlust des Sozialstaates. Sprachliche Tabus der Nachkriegszeit scheinen zu verschwinden. Verstärkt findet man nationalistische, xenophobe, rassistische und antisemitische Äußerungen. Legitimiert mit dem Credo: "Das wird man doch wohl sagen dürfen."

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