Radiokolleg - Background Singers

Über die Rolle der Chöre in der Popmusik (1).
Gestaltung: Paul Lohberger

Chöre in der Popmusik können gar nicht hoch genug geschätzt werden. Nicht nur, dass, wenn die Stars in die Jahre kommen, der Sex Appeal der Background-Sängerinnen essenzieller Teil der Bühnenshow wird, auch musikalisch tragen sie Wesentliches bei: Man denke an das Solo einer Sängerin in "Gimme Shelter". Quasi als Gegenpol zum starken Lead Mick Jaggers, helfen die Sängerinnen, das Gesamtgefüge der Rolling Stones als Band abzurunden. Bei "Sympathy For The Devil" steuern wiederum mehrere Männerstimmen das charismatische Lokomotiv-Geheul bei. Ebenso treibend wirken in Elvis Presley's "Don't Be Cruel" die Bap-Baps, aber dieser Männerchor erinnert an die A-capella-Traditionen des weißen Amerika. Eine noch stärkere Inspirationsquelle für Popchöre sind die Pubsongs zum Mitgrölen, ein wiederkehrendes Stilmittel die Kinderchöre.

Im Griechischen Theater, als Urform der darstellenden Kunst auch eine Wurzel der Popmusik, formulierte der Chor eine Außenposition, welche die Handlung erklärte und kommentierte. In diesem Sinn kann der Chor neue inhaltliche Ebenen im Song eröffnen. Viele Traditionen finden sich in Pop-Chören: Antiphonaler Wechsel-Gesang, wie er bereits im gregorianischen Choral vorkommt, und natürlich das afrikanische "Call & Response" Prinzip. Und worauf setzen die Produzenten von Popmusik?

Sendereihe