Betrifft: Geschichte

Der große Krieg im transatlantischen Raum. Die Karibik im 1. Weltkrieg.
Mit Christian Cwik, Historiker am Department of History, University of the
West Indies, Trinidad and Tobago.
Gestaltung: Martin Adel

Wer Sam Peckinpahs späten Westernfilm "The Wild Bunch" gesehen hat, hat sich vielleicht gewundert, was da - in nicht ganz unbedeutenden Nebenrollen - ein deutscher politischer Gesandter und ein deutscher Oberst an der Seite eines mexikanischen Putsch-Generals zu suchen haben. Dass der Film zur Zeit der mexikanischen Revolution spielt, erklärt das zumindest nicht hinreichend.

Schon eine Reihe von Jahren vor dem 1. Weltkrieg versuchte das Deutsche Reich auch im Pazifik kolonial aufzuholen und besonders gegenüber dem Hauptrivalen Großbritannien aufzurüsten. Dabei standen auch die USA im Weg, die gemäß der Monroe-Doktrin (1823) von einer Außenpolitik der zwei Sphären ausging: Amerika den Amerikanern, und Europa den Europäern. Spanien wurde bis 1898 erfolgreich aus den Amerikas verdrängt; blieben ein paar andere alte Kolonialmächte v.a. in Mittel- und Südamerika, aber nun drängten die Deutschen nach: als Siedler, mit Unternehmen, mit territorialen Gewinnen (auch auf pazifischen Inseln). Der Bau des Panamakanals spitzte die hegemonialen Interessen zu. Wer konnte auf Dauer mit ungehinderter Passage rechnen? Das Deutsche Reich plante schon einen weiteren Kanal durch Nicaragua. Und dann brach der 1. Weltkrieg aus. Kein Wunder also, dass aus der brisanten Gemengelage sich auch in den Amerikas der Krieg entzündete. Mit weitreichenden Folgen! Nur eine davon: Der Eintritt der USA 1917 (Woodrow Wilson) in den 1. Weltkrieg nach Ankündigung des "uneingeschränkten U-Boot-Kriegs" durch das Deutsche Reich. Schon ging es auch um die ersten und kriegswichtigen Erdölquellen im karibischen Raum.

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