Vom Leben der Natur

Im Reich der Kaltwasser-Korallenriffe. Der Meeresgeologe André Freiwald über einen wenig bekannten Lebensraum der Tiefsee.
Teil 5: Zerstörungen durch die Schleppnetzfischerei.
Gestaltung: Anja Petersen

Korallen wachsen nicht nur in warmen, tropischen Gewässern, sondern auch in der Dunkelheit der Tiefsee. Dort haben Forscher in den vergangenen Jahren eine Vielzahl neuer Kaltwasser-Riffe entdeckt und kartiert - mit teils imposanten Ausmaßen. So zieht sich ein lockerer Korallen-Gürtel auf einer Länge von Tausenden von Kilometern vom Nordkap entlang des Kontinentalschelfs bis nach Mauretanien.

Diese Tiefsee-Riffe kommen vorwiegend in Wassertiefen von 80 bis 1.200 Metern vor. Sie sind Zentren der Artenvielfalt, hier tummeln sich unzählige Lebewesen. Die Nischen und Höhlen bieten zahlreichen Tieren einen Lebensraum, darunter auch vielen Muscheln, Schnecken und Speisefischen.

Dieser Artenreichtum ist gleichzeitig eine der größten Gefahren für die Kaltwasser-Riffe, die vor allem durch den industriellen Fischfang bedroht sind. Riesige und schwere Schleppnetze durchpflügen den Meeresboden bis in Tiefen von 1.500 Metern und richten dort schwere Schäden an. Zudem bedrohen der Klimawandel und die Versauerung der Ozeane die Unterwasser-Bauwerke.

Service

INTERVIEWPARTNER:

Prof. Dr. André Freiwald

Senckenberg am Meer
Abteilung Meeresforschung
Südstrand 40
D-26382 Wilhelmshaven




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