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"Bestenfalls ein Genügend". Über die mangelnde Sprachförderung für geflüchtete Kinder durch das österreichische Schulsystem. Gestaltung: Tanja Malle

Schweden, Deutschland und Österreich sind die EU-Länder, die seit dem vergangenen Jahr die meisten Flüchtlinge aufgenommen haben. Seit Beginn dieses Jahres sind auf der so genannten Balkanroute Frauen, Kinder und Jugendliche in der Überzahl. Soweit die Statistik des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Doch aus Sicht der 8.500 Kinder und Jugendlichen mit Nicht-Deutscher Erstsprache, die bisher neu an den Schulen angemeldet worden sind, ist Österreich wohl nicht die beste Wahl. Denn hier wird Bildung in erster Linie vererbt: Nur ein Drittel der 15- bis 34-Jährigen schafft einen höheren formalen Bildungsabschluss als die eigenen Eltern. Von mangelnder Chancengleichheit sind Kinder mit Migrationshintergrund besonders betroffen - insgesamt also keine guten Aussichten für neu ankommende Kinder und Jugendliche, deren Anteil an der Gesamtschüler/innenzahl gerade einmal 0,77 Prozent beträgt, sagt die Bildungsexpertin Heidi Schrodt. Ihr zufolge verdient das österreichische Schulsystem "bestenfalls ein Genügend", was die Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen mit nicht-deutscher Erstsprache betrifft. Und das, obwohl Österreich seit Jahren ein Migrationsland ist und schon längst daraus hätte lernen können. Tanja Malle fragt nach Handlungsempfehlungen für Schulen und guter Unterrichtspraxis in puncto Deutsch als Zweitsprache.

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