Vom Leben der Natur

Ein Strauch für alle Fälle. Der Biologe Franz Stürmer über den Schwarzen Holunder.
Teil 3: Gesundheit zum Pflücken.
Gestaltung: Nora Kirchschlager

Die Gattung Holunder zählt rund 25 Arten. Bei uns am häufigsten zu finden ist der Schwarze Holunder (Sambucus nigra). Zurzeit macht er beinahe an jeder Ecke auf sich aufmerksam - und zwar mit seinen unübersehbar großen weißen Rispen. Holunder wächst überall auf der Erde, wo es nicht allzu kalt ist (in Skandinavien zum Beispiel findet man ihn nicht) und besonders gerne lässt er sich auf stickstoffreichen Böden in der Nähe menschlicher Siedlungen nieder.

Für unsere Vorfahren war es ein Segen, wenn sie neben ihrem Haus einen Holler, so die österreichische Bezeichnung, stehen hatten. Er galt als Schutzbaum, dem man auf Zettel geschriebene Krankheiten umhängte, von denen man selbst im Anschluss genas - so der Volksglaube. Und man sah im Holunder auch eine Möglichkeit, mit den Vorfahren in Kontakt zu treten. Zum Beispiel vergrub man aus diesem Grund die Fingernägel eines Babys bei seinen Wurzeln.

Der Holunder ist auch wegen seiner köstlich schmeckenden Blüten und Früchte seit jeher beliebt -Holundersirup, gebackene Blüten oder der Hollerröster sind "Klassiker". Und der Holunder ist sehr gesundheitsförderlich: Schulmedizinisch anerkannt ist seine Wirkung bei Erkältungskrankheiten und zur Stärkung des Immunsystems, in der Volksmedizin wurden die Beeren auch als Brech- und Abführmittel, der Hollersaft gegen Rheuma und Nervenschmerzen verwendet.

Service

INTERVIEWPARTNER:

Dr. Franz Stürmer
Obmann der Verein Weinviertler Kräuterakademie
Im Rosenblätter 244
A-2014 Breitenwaida
office@weinviertler-kraeuterakademie.info
Weinviertler Kräuterakademie

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