Alte Musik - neu interpretiert

21. Juni 2016, 19:30

Schräge Harmonien, die von der Zerissenheit ihres Schöpfers zeugen und das Publikum damals wie heute in Erstaunen versetzen, mitleiden lassen an den von Herz und Schmerz handelnden Texten, dazu noch eine außergewöhnliche Biographie: Don Carlo Gesualdo Principe da Venosa, ein El Greco der Tonkunst, ein Querdenker und vielleicht gar kein so angenehmer Zeitgenosse. Immerhin hat er Musikgeschichte geschrieben mit seinen Madrigali, in denen er Gefühlsschwankungen mitunter bizzar zu klingen bringt. Vor 450 Jahren ist der Fürst von Venosa in der Basilicata in Süditalien geboren, lebte wenige Jahre auch im blühenden Ferrara und trug sich nicht nur durch die Musik, sondern auch durch seinen extravaganten Charakter in die Annalen der Geschichte ein. 1590 ertappte er seine Frau und ihren Liebhaber inflagranti und ermordete die beiden mit zahllosen Messerstichen. In tiefe Melancholie versunken widmete er sich danach seiner wohl größten Leidenschaft, der Musik. Das Ensemble «LuciSerene» mit Mauro Borgioni erweckt Madrigali des Principe da Venoa zu neuem Leben.

Johanna Carter interpretiert Musik für Viola da gamba solo aus dem 17. Jahrhundert. Ihre Entdeckungsreise macht in Innsbruck, wo der Engellendische Musicant William Young die High Society mit seinem Spiel erfreute, aber auch am Hof des Sonnenkönigs Ludwig XIV. mit Werken des berühmten Marin Marais Station.

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Italia mia - primavera 2016

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