Von Tag zu Tag

Die Sinne und die Wahrnehmung von Kunst. Gast: Robert Fleck, Professor für "Kunst und Öffentlichkeit" an der Kunstakademie Düsseldorf. Moderation: Rainer Rosenberg. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

"Von allen Sinnen" ist der Titel des Buches des Kunsthistorikers Robert Fleck an dessen Anfang das Scheitern eines Ausstellungsprojektes im "Grand Palais" in Paris stand. "Sonnenfinsternis" war der Titel und es sollte um Blindheit, um Sehen und Nicht-sehen in der bildenden Kunst gehen.

Robert Fleck war mit seinen diesbezüglichen Untersuchungen so weit, dass er das Thema unabhängig von einer Ausstellung weiter bearbeiten wollte - er konstatiert den Laborcharakter der bildenden Kunst gegenüber unserem Wahrnehmungsvermögen.

Das betrifft Picassos Satz man orientiere sich beim Malen "wie ein Blinder im Raum" oder Diderots Überlegungen zu Weltsicht, Moral und künstlerischen Visionen nicht sehender Menschen.
Jenseits des Sehens werden Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung" zur Betrachtung angeboten, der Vorgang des Malens als taktile Beschäftigung definiert und auch der Geruchssinn hat in der bildenden Kunst eine Rolle, denn irgendwas riecht immer. Veränderung der Wahrnehmung durch Drogen, Askese oder Erschöpfung - es gibt viele Wege die Sinne und Wahrnehmungen zu beeinflussen - es können auch neue Erfahrungen sein, die einem Kunstwerke vermitteln.

Service

Robert Fleck: Von allen Sinnen. Wahrnehmung in der Kunst. Edition Konturen, Wien, Hamburg 2016

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