Salzburger Nachtstudio

Die Probebühne der Diktatoren - 80 Jahre Spanischer Bürgerkrieg.
Gestaltung: Martin Haidinger

Am 18. Juli 1936 erhoben sich nationalistische Militärs gegen die junge spanische Republik. Damit entluden sich in Spanien tiefe politische Gegensätze in einem blutigen Bürgerkrieg. Er stürzte das Land nicht nur für drei Jahre in Chaos und Verderben, das dann in die jahrzehntelange Diktatur Francisco Francos mündete, sondern bildete den Hintergrund für einen internationalen Stellvertreterkrieg der Diktatoren Hitler und Stalin am Vorabend des Zweiten Weltkriegs.

Nach dem Ende des Militärregimes, 1931, hatte in Spanien eine demokratisch gewählte, linksliberale Regierung versucht, den konservativen Staatsapparat um- und eine neue republikanische Gesellschaft aufzubauen. Dagegen standen die alten Eliten, hohe Militärs, Großgrundbesitzer und die katholische Kirche. Die Masse der Bauern und der Industrie- und Landarbeiter wiederum erhoffte sich durch die neue Staatsmacht eine erhebliche Verbesserung ihrer Situation. Die Gegensätze eskalierten, und General Franco schlug 1934 einen roten Arbeiteraufstand nieder, was seinen Aufstieg zur Führerfigur der vereinigten Rechten beförderte.

Anfang 1936 wich die republikanische Regierung einer Volksfront aus Republikanern, Sozialisten und Kommunisten. Fünf Monate später, eben am 18. Juli 1936, begann die Revolte konservativer Offiziere, die sich zu einem Krieg von Nationalisten, Monarchisten und Faschisten gegen die Volksfont auswuchs.

Ohne finanzielle und militärische Unterstützung von Adolf Hitler und Benito Mussolini auf der einen, und von Josef Stalin auf der anderen Seite wäre der lang anhaltende Bürgerkrieg nicht möglich gewesen. Die westlichen Demokratien Großbritannien, Frankreich und die USA blieben in diesem Konflikt neutral, doch gehörten weltweit die Sympathien der meisten linken Intellektuellen wie z.B. George Orwell, Andre Malraux, Ernest Hemingway oder dem österreichischen anarchistischen Philosophen Leopold Kohr der republikanischen Seite. Nicht wenige von ihnen schlossen sich den von der Kommunistischen Internationale aufgestellten "Interbrigaden" an, während Hitlers "Legion Condor" und Mussolinis Faschisten letztlich dem "Franquismus" 1939 zum Sieg verhalfen.

In einer Sendung von Martin Haidinger versuchen Historiker und Politologen eine Einordnung des Geschehens vor 80 Jahren in die Szenerie seiner Zeit, sprechen von Nachwirkungen und der Aufarbeitung einer Geschichte jenseits bloßer Mythen von Helden und Banditen.

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