Zeit-Ton

Zeit-Ton Porträt. Philip Jeck. Der Plattenspieler als Musikarchiv. Gestaltung: Heinrich Deisl

Der englische Musiker Philip Jeck gilt als einer der Protagonisten des "Turntablism": sein Instrument sind Plattenspieler. Aus alten Vinylplatten extrahiert er Loops, montiert sie zu fließenden Klanglandschaften und rekontextualisiert somit Musik. Seit 1989 hat er in diversen Formationen und als Solo-Künstler an die 30 Alben herausgebracht.

Klangarchäologie.
1952 geboren, studierte Philip Jeck bildende Kunst und war anfangs als DJ tätig. Unter dem Eindruck abstrakter Remix-Collagen - wie etwa vom New Yorker Disco-Produzenten Walter Gibbons - entwickelte er in den 1980er Jahren seine DJ-Techniken zu einer eigenen Klangsprache weiter. Richtungsweisend dafür waren Zusammenarbeiten mit dem London Music Collective und dem Choreografen Laurie Booth, für den er zahlreiche Soundtracks für Tanzperformances realisierte.
Jeck spielte u. a. mit dem Ensemble Alter Ego, Gavin Bryars, Otomo Yoshihide oder der Tanzkompanie Go-At, und ist Teil des Spire Ensembles.
Besonders mit Bernhard Lang verbindet ihn eine langjährige künstlerische Freundschaft: So fanden 2007 bei den Donaueschinger Musiktagen mit "War Zones" und 2011 bei wienmodern mit "TablesAreTurned" gemeinsame Auftritte statt. Im selben Jahr wurde sein Album "Suite - Live in Liverpool" von der Ars Electronica mit dem Anerkennungspreis in der Kategorie Digital Musics & Sound Art ausgezeichnet.

Stimmungen.
Vor kurzem hat Jeck auf seinem Stammlabel Touch sein aktuelles Album "Cardinal" veröffentlicht. Eine der maßgeblichen Inspirationen waren Texte der amerikanischen Schriftstellerin Marilynne Robinson. Es ist seine erste Platte seit fünf Jahren. "Cardinal" erzählt von der Schönheit, aber auch den schwierigen Zeiten des Lebens. Jeck beschreibt es als ein sehr persönliches Album.
Im Interview spricht Philip Jeck von seinen Arbeitsweisen mit alten Turntables und Vinyls, seinen Tanz- und Installationskollaborationen und von "Cardinal". Außerdem gibt es in diesem Porträt einen Ausschnitt aus seinem Konzert diesen März im Wiener Club rhiz.

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Urheber/Urheberin: Philip Jeck
Hindquaters
V/Ausführende: Touch25. Touch, Tone 25, 2006
Ausführender/Ausführende: Philip Jeck
Länge: 04:21 min

Urheber/Urheberin: Philip Jeck
Broke Up
Cardinal. Touch, TO: 98v, 2015
Ausführender/Ausführende: Philip Jeck
Länge: 04:09 min

Urheber/Urheberin: Philip Jeck
Titel: All That's Allowed
Suite: Live in Liverpool. Autofact Records/Touch, FACT11/Tone 29, 2009
Ausführender/Ausführende: Philip Jeck
Länge: 03:03 min

Urheber/Urheberin: Philip Jeck
Titel: Vinyl Coda I
Vinyl Coda I-III. Intermedium Rec., 002, 2000
Ausführender/Ausführende: Philip Jeck
Länge: 04:45 min

Urheber/Urheberin: Bernhard Lang
Titel: Turned
TablesAreTurned. God Records, GOD06, 2011
Ausführender/Ausführende: Philip Jeck - Turntables
Francesco Dillon- Cello
Paolo Ravaglia - Klarinette
Manuel Zurria - Flöte
Oscar Pizzo - Keyboards
Eugenio Vatta - Sounddesigner
Aldo Campagniari - Violine
Länge: 03:56 min

Urheber/Urheberin: Bernhard Lang
Titel: Paranoia
War Zones. Donaueschinger Musiktage 2007. SWR 2 NEOS Jazz, NEOS 40808, 2008
Ausführender/Ausführende: Philip Jeck - Turntables
mixmastertodd - Vocals
Fredy Studer - Drums/Percussion
Bernhard Lang - Keyboards/Electronics
Elliott Sharp - Bass/Electronics
Reinhard Kager - Executive Producer
Länge: 03:46 min

Urheber/Urheberin: Philip Jeck
Titel: Philip Jeck live rhiz Wien
Ausführender/Ausführende: Philip Jeck
Länge: 07:39 min
Label: Manus

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