Leporello

Bodo Hell über Natur bei "glatt & verkehrt"

Bodo Hell sitzt im idyllischen Garten der Pflanzen-Kooperative Arche Noah im niederösterreichischen Schiltern, unweit von Krems. Der Dichter lässt sich, umrahmt von üppig sprießenden Pflanzen mit poetisch klingenden Namen wie "rote Melde" "Mandragora" oder "Hiobstränen" zum Text "Kaskade" inspirieren.

Natur und Kultur wachsen zu einer ersprießlichen Symbiose zusammen, wenn Bodo Hell seine Text-"Kaskade" heute Abend zum Auftakt des Musikfestivals "glatt & verkehrt" vorträgt, das heuer erstmals auch im Schiltener Schaugarten gastiert. Leporello betrachtet aus diesem Anlass gemeinsam mit Bodo Hell den Begriff der Kultur mit den Augen eines Gärtners, der, wie es in der Arche Noah seit Jahren geschieht, rare alte Pflanzen hegt und bewahrt.

Seit 1994 arbeitet die Arche Noah an der Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt. Am heutigen Eröffnungsabend des Festivals glatt & verkehrt werden kundige Gärtner dem Publikum ihre Pflanzenwelt näher bringen und Fragen beantworten. Und direkt daneben wird das Ensemble Cantata Viennapoli aufspielen. Mit seinen süditalienischen Gesängen und Tänzen sowie slowenischen wie auch Wiener Liedern steht die Musik dieses Ensembles der Pflanzenvielfalt in Schiltern um nichts nach.

glatt & verkehrt feiert heuer sein 20jähriges Jubiläum. Bis Ende Juli ergießt sich - um mit Bodo Hell zu sprechen - eine Kaskade von Uraufführungen, Spezialprogrammen, Filmvorführungen und open air Konzerten in Krems, in Spitz oder in Göttweig. Die Künstlerinnen des Festivals haben eines gemeinsam: Sie setzen sich musikalisch mit ihren eigenen Wurzeln auseinander. - Und eine Wurzel ist es auch, die Bodo Hell in der Arche Noah in Schiltern ganz besonders schätzt.

Die alten Kulturpflanzen aus der Arche Noah unterscheiden sich in ihrem naturbelassenen Aussehen zum Teil wesentlich von der Massenware in den Supermarktregalen. Ob es alte Erdäpfelsorten sind, seltene Äpfel oder Kräuter, die raue Schale schmeckt weit besser als die glatte, so Bodo Hell. Und so ist es auch diese raue Form, die unkultivierte Kultur, die der volkskundige Schriftsteller so sehr liebt.- Gestaltung: Christa Eder

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