Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
"Say it, don't spray it".
Graffiti - Unterwegs in der Grauzone zwischen Kultur und Vandalismus.
Eine Erkundung von Juliane Nagiller
13. Juli 2016, 19:05
200 bis 300 Graffiti zieren allein die Wiener Linien pro Jahr. Die besprühten Züge müssen aus dem Betrieb genommen und gereinigt werden. Das verursacht Kosten in Millionenhöhe. Für Verkehrsbetriebe sind Graffiti vor allem teurer Vandalismus. Andererseits sind sie Zeugnisse menschlicher Kultur und Kommunikation, deren Geschichte bis zur prähistorischen Höhlenmalerei zurückreicht.
Heute markieren Graffiti den öffentlichen Raum. Als gesprayter Protest gegen Kapitalismus und Kommerzialisierung des Lebens, nur eine von vielen Interpretationen. Es ist nicht allein die Faszination illegaler Botschaften, die Graffiti besonders bei jungen Menschen beliebt machen. Viele Sprayerinnen und Sprayer haben Graffiti aus der Illegalität herausgeholt und verfolgen eine künstlerische Intention. Sie reisen durch Europas Städte, immer auf der Suche nach leeren Häuserwänden, Garagentoren, Unterführungen oder Stromkästen.
Was erzählen Graffiti über die Krisensymptome und Probleme in einer Gesellschaft?