Leporello

Martha Jungwirth in der Galerie Krinzinger: "Paros 2015"

Seit Jahrzehnten besucht die Malerin Martha Jungwirth die Kykladen-lnsel Paros; und "Paros 2015" heißt auch ihre jüngste Ausstellung, die derzeit in der Wiener Galerie Krinzinger zu sehen ist. Die leidenschaftliche Hinwendung der Künstlerin zu Griechenland zeigt sich hier aber keineswegs als Sommeridylle, mit blauem Meer und glücklichen Menschen. Gleich das erste Werk, ein Aquarell auf handgeschöpftem Büttenpapier, stellt eine Bucht an einem windigen Oktobertag dar. Es ist eine verbrannte Landschaft, so Jungwirth, mit Farben des Rosts und der Tristesse. Und so geht es auch weiter in der Serie "Paros 2015", die den Verfall einer alten Welt dokumentiert.

Martha Jungwirth, geboren 1940 in Wien, malt seit den sechziger Jahren, als sie u.a. mit Peter Pongratz, Kurt Kocherscheidt und Franz Ringel eine lose Künstlergemeinschaft namens "Wirklichkeiten" bildete. Erst vor kurzem wurden ihre Bilder von der Fachwelt begeistert wiederentdeckt. Eine Eigenart der Wahl-Burgenländerin und Weltenbummlerin ist es, die Wirklichkeit mit scharfem Blick zu betrachten, die Welt auf den Bildern aber so abzubilden, wie sie sie emotional erlebt: Martha Jungwirth erzählt etwa von der Ausstrahlung, die altem Baumaterial innewohnt. Und sie erzählt die Geschichten, die sich um das Gesehene herumspinnen.- Gestaltung: Christa Eder

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