Gedanken für den Tag

20. Juli 2016, 06:56

Liebe Caro,

du kennst sicher das Gefühl, wie wunderbar es ist, unter fließendem Wasser zu stehen, unter der Dusche oder irgendwo in der Natur in einem warmen Sommerregen und mit geschlossenen Augen das Wasser über Kopf, Schultern und Brust, über den ganzen Körper rinnen zu lassen. -

Hast du es schon einmal in der Nacht regnen gehört, nach einem heißen Tag, wenn das Wasser in den Blättern rauscht und allen Staub und alle Müdigkeit von den Pflanzen und Bäumen abwäscht? Es ist, als ob die Welt gewaschen würde. Am nächsten Tag erstrahlt alles in neuer Frische.

Wasser, liebe Caro, bedeutet immer Leben. Wenn in der Bibel etwas ganz Kostbares und Lebensnotwendiges gemeint ist, dann ist die Rede von "lebendigem Wasser", von einem "Strom voll Lebenswasser, klar wie Kristall, und wer Durst hat, der komme; wer will, der empfange lebendiges Wasser - ganz umsonst!" Und Gott erscheint als ein großer Gärtner: "Ich gieße Wasser auf den dürstenden Boden, rieselnde Bäche auf das trockene Land."
Unser Trinkwasser ist zwar nicht umsonst, aber wir haben jederzeit so viel zur Verfügung, wie wir brauchen. Zum Verschwenden allerdings sollte uns das nicht verführen.

Leider können wir das Wasser, das wir durch sorgsameren Umgang sparen, nicht zu den Kindern in den notleidenden Gebieten der Welt schicken. Die meisten von ihnen haben - verglichen mit uns - höchstens ein Dreißigstel an Wasser zur Verfügung. Und das meist in schlechter Qualität.

Für Papst Franziskus ein unhaltbarer Zustand. Er schreibt: "Diese Welt lädt eine schwere soziale Schuld gegenüber den Armen auf sich, die keinen Zugang zum Trinkwasser haben, denn das bedeutet, ihnen das Recht auf Leben zu verweigern, das in ihrer unveräußerlichen Würde verankert ist".

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Sendereihe

• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler