matrix - computer & neue medien

1. Maschine, sprich zu mir!
Gestaltung: Anna Masoner

2. Sci-Hub. Pirate-Bay für Wissenschaftler.
Gestaltung: Raffael Fritz

3. Lieber im Wald als im Internet .
Die Digital.Leben Sommerausgabe 5.
3.1. Massive Windows-Sicherheitslücke.
Gestaltung: Sarah Kriesche
3.2. 58 Millionen Euro in Bitcoins gestohlen.
3.3. Fingerabdruck-Print entsperrt Smartphone.
3.4. Lieber im Wald als im Internet. Studie zur Kinder-Mediennutzung.
Gestaltung: Julia Gindl

Redaktion: Franz Zeller

1. Kalt, verzerrt, roboterartig: Beim Wort "Computerstimme" denken die meisten wohl noch an Songs von Kraftwerk oder den berühmten Physiker Stephen Hawking mit seinem Sprachgenerator. Doch elektronische Stimmen klingen heute ganz anders und sind von menschlichen kaum mehr zu unterscheiden. Außerdem ist die sogenannte Stimmsynthese praktisch überall präsent. Dank ihr lassen sich selbst tote Schauspieler, zumindest stimmlich, wieder zum Leben erwecken. Das passiert etwa an der renommierten Pariser Forschungsorganisation IRCAM, die an bahnbrechenden Methoden der Stimmgenerierung forscht. Von den Anfängen der Sprachsynthese bis hin zu den aktuellen Möglichkeiten, berichtet Anna Masoner.

2. Es scheint, als würden die Wissenschaftsverlage dieser Welt gerade ihren eigenen Napster-Moment erleben - so wie ihn die Musikindustrie im Jahr 1999 mitgemacht hat, als das erste Filesharing-Portal Napster online ging und alle bisherigen Geschäftsmodelle pulverisierte. Das Napster der Wissenschaft nennt sich Sci-Hub- es ist eine von mehreren so genannten Schattenbibliotheken. Sie bieten Gratis-Zugang zu wissenschaftlichen Büchern und Aufsätzen, die sonst hinter gut bewachten Paywalls versteckt sind. Die Wissenschaftsverlage reagieren wie anno dazumal die Musikverlage - und ziehen vor Gericht. Doch im Gegensatz dazu sehen viele der betroffenen Wissenschaftler die Schattenbibliotheken mit Wohlwollen - und das aus guten Gründen. Raffael Fritz berichtet.

3.1. Windows 10 ist jetzt ein Jahr alt, und es gibt das erste große Update. Seit ein paar Tagen ist das Betriebssystem kostenpflichtig. So wie bei Windows 8 meldet man sich beim Windows-Login mit dem Microsoft-Nutzernamen und Passwort an. Wie ein russischer Sicherheitsforscher diese Woche gezeigt hat, macht genau dieser Komfort es möglich, dass sich Leute mit krimineller Energie Zugriff auf alle möglichen Microsoft-Dienste verschaffen können - vom Cloud-Speicher Onedrive bis hin zu Outlook und Skype. Schuld daran ist eine Sicherheitslücke, die seit zwei Jahrzehnten nicht behoben wurde. Sarah Kriesche hat dazu mit dem Sicherheitsforscher Rene Pfeiffer gesprochen.

3.2. Opfer eines massiven Diebstahls wurde jetzt die Bitcoin-Börse Bitfinex in Hongkong. Unbekannte stahlen umgerechnet 58 Millionen Euro aus den elektronischen Geldbörsen bzw. Konten der Bitfinex-Nutzer. Wie, ist noch immer unklar. Während das Blockchain-System hinter der Digitalwährung als sicher gilt, sind Bitcoin-Tauschbörsen und Konten immer wieder das Ziel von Kriminellen. Erst im Vorjahr stahlen Hacker rund 400 Millionen Euro von der japanischen Tauschbörse Mount Gox.

3.3. Forscher der Michigan State University schafften es, ein Smartphone mit einem künstlichen Fingerabdruck zu entsperren. Um an die Handydaten eines Mordopfers zu kommen, versuchten sie das Sicherheitssystem zuerst durch einen 3D-Druck seines Fingerabdrucks zu überlisten, was allerdings nicht funktionierte. Erst ein einfacher Tintenstrahlprinter, der den Fingerabdruck auf Spezialpapier übertrug, entsperrte das Samsung S6.

3.4. Immer mehr der 6 bis 10 Jährigen haben eigene Smartphones, Tablets und Spielekonsolen, das zeigt die oberösterreichische Kinder-Medien-Studie 2016 die vom market Institut im Auftrag der Education Group durchgeführt wurde. Die Studie mag beruhigen: Auch wenn Computer und Co immer selbstverständlicher werden, 6 bis 10 Jährige geben als Lieblingsbeschäftigung immer noch das Spielen im Freien an. Details von Julia Gindl.

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Michael Pucher
IRCAM

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