Nachtquartier

17. August 2016, 00:05

Theater machen in der Provinz - ist das nun eher eine Lust oder eine Last? Für Johannes C. Hoflehner, mehr als 15 Jahre lang Intendant des Theater Forum Schwechat, überwog lange das Positive: einem kleinen Haus ein erkennbares Profil zu geben, interessante Künstler zu gewinnen, ein treues Publikum heranzuziehen. Dann begann das, was den 52-jährigen gebürtigen Wiener dazu brachte, seinen Vertrag in Schwechat nicht mehr zu verlängern: "der Kontrollwahnsinn". Neue Verordnungen im Land Niederösterreich brachten es mit sich, dass auch kleinere Kulturbetriebe plötzlich ein Vielfaches an Berichten und Abrechnungen zu leisten hatten. Dafür war im Theater kein Personal da, und als Buchhalter mochte Hoflehner sich nun nicht sehen. Er verließ das Theater Forum, zumal er sich von der Stadtgemeinde im Stich gelassen fühlte.
Aber vielleicht war es ohnehin wieder einmal Zeit für den frankophilen Theaterregisseur, -autor und -gründer, etwas Neues anzufangen. Denn Stillstand, sagt Hoflehner, macht ihn "schlapp und krank".

Mit Alexander Musik und Hörer/innen spricht Johannes C. Hoflehner von Freud und Leid der Theaterarbeit in der Provinz, vom Willen, immer wieder etwas Neues auszuprobieren (z.B. auch Mozzarella und Bier selbst herzustellen) und von seiner systemischen Ausbildung, die er auch im Alltag lebt.

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