Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
Smells like Teen Spirit. Das Geschäft mit dem Duft.
Gestaltung: Hanna Ronzheimer
25. August 2016, 19:05
Nachdem die Menschen schon seit Jahrtausenden Kräuter- und Pflanzendüfte nutzbar machten und mittels Parfums und Duftwässerchen ihren Körpergeruch optimierten, hat heute auch die Wirtschaft den Wert des Duftes erkannt. Immer häufiger sind wir ohne unser Wissen einer "künstlichen Beduftung" ausgesetzt. Bekleidungsketten versuchen über die Zugabe von Duftstoffen in die Raumbelüftung unser Kaufverhalten zu beeinflussen. Der Duft des Vertrauens in Banken kann uns zu risikoreichem Investment verführen. Vor Bäckereien steigert künstlicher Duft unseren Appetit und in Hotels täuscht er uns Sauberkeit vor. Air Design - die Mischung von speziellen Düften für bestimmte Zwecke - ist ein wachsender Markt. Tausende verschiedener synthetischer und natürlicher Substanzen kennt die Industrie, mehrere Hundert kann ein Duftprodukt enthalten. - Welche Auswirkungen jede einzelne Substanz und erst recht die Mischung auf den Körper hat, ist bislang noch unzureichend erforscht. Sicher ist: Duftstoffe können über die Atemwege und die Haut in den Organismus gelangen und sich dann über die Blutbahn im gesamten Körper verteilen. Häufig ohne unser Wissen, da die von der Industrie eingesetzte Duftkonzentrationen nicht selten unterhalb der Wahrnehmbarkeitsschwelle liegen. Weshalb Kritiker/innen eine Ausweitung der Kennzeichnungspflicht fordern, um der Zukunftsvision einer "Diktatur des Duftes" zu entgehen.
