Menschenbilder

"Ein Gringo wird Patriot" - der gebürtige Wiener und Argentinier Alfredo Bauer. Eine Erinnerung.
Gestaltung: Petra Herczeg und Rainer Rosenberg

Glücklicherweise gelang ihm und seinen Eltern die Flucht aus Wien: 1939 kommt die Familie in Argentinien an, und das Exil wird Alfredo Bauer zur Heimat. Aber auch die neue Heimat macht es ihm nicht leicht: In unterschiedlichen Ausprägungen wird Argentinien immer wieder zur Diktatur. Der Frauenarzt, der über die "schmerzarme Geburt" dissertiert, wird als Mitglied der kommunistischen Partei Argentiniens immer wieder verfolgt.

Sein breites schriftstellerisches Werk reicht von einer "Kritischen Geschichte des Judentums" über Reportagen aus Argentinien bis zu einem Romanzyklus über eine jüdische Wiener Bürgerfamilie - "Los companeros antepasados" -, dessen Handlung sich über die Periode von 1848 bis zum Emigrantenleben im Argentinien der 1940er Jahre erstreckt und der 2010 von der Theodor Kramer Gesellschaft erstmals komplett herausgebracht wird.

Alfredo Bauer erhielt 2002 den Theodor-Kramer-Preis. Am 21. Mai dieses Jahres ist er 91-jährig in Buenos Aires gestorben.

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