Salzburger Nachtstudio

Wozu dieses Theater?
Gestaltung: Elisabeth J. Nöstlinger

Am Ende der Salzburger Festspiele kann man mit Thomas Bernhard fragen, wozu überhaupt das Theater dient und die Antwort bei Konrad Paul Liessmann findet.

"Dass eine Gesellschaft, die alles unter dem Aspekt der unmittelbaren Brauchbarkeit, Anwendbarkeit und Nützlichkeit sieht, in einem ökonomischen Sinn erfolgreich sein kann, muss gar nicht bezweifelt werden; dass solch eine Gesellschaft, die die Muße und die Musen nicht mehr kennt, die das Schöne und die Kunst nur mehr unter dem Aspekt der Umwegrentabilität und als Standortvorteil ins Auge fassen kann, eine arme Gesellschaft sein wird, scheint ebenso gewiss." Thomas Bernhard hatte eine ambivalente Beziehung zu den Festspielen. Frühe Artikel belegen die Faszination der künstlerischen Produktionen, die er dort erleben konnte. Seine Festspielstücke sind Beleg für eine polemische Absetzung von der ästhetischen Tradition, die in Salzburg gepflegt wurde. Aus zeitlicher Distanz lässt sich diese kreative Spannung mit größerer Gelassenheit beurteilen, auch sein Selbstverständnis als Skandalautor und politischer Provokateur. Elisabeth J. Nöstlinger berichtet über neue Forschungsergebnisse anlässlich des Festspiel-Symposiums über die Geschichte der "öffentlichen Erregungen, Eklats und Skandale, aber auch mitreißenden Inszenierungen, die Theatergeschichte geschrieben haben.

Sendereihe