matrix - computer & neue medien

1. "Behübscht und verlogen". Scheinwelt Social Media.
2. Informationen, keine Geschichten. Jeff Jarvis über die neue Rolle des Journalismus.
3. Keine Überholspuren im Netz und 68 Millionen Passwörter. Digital.Leben Sommerausgabe 9.

Redaktion: Franz Zeller

1. Social-Media-Plattformen wollen die soziale Wirklichkeit um uns herum abbilden. Doch häufig trügt der Schein. So manche Nutzer/innen verspüren den Drang, sich auf Facebook, Instagram und Co. möglichst perfekt zu präsentieren. Wirklich persönliche Inhalte werden dagegen häufig nicht geteilt. Ein kritischer Blick in die digitalen Zerrspiegel der Social-Media-Welt.


2. Bei Journalismus geht es in erster Linie um den Inhalt, und gute Journalisten verpacken diese Inhalte in spannende Geschichten - egal in welchem Medium. Das ist ungefähr das Mantra, das Zeitungs-, Fernseh- oder Radiojournalisten vor sich hin murmeln, wenn sie sich den technischen Herausforderungen des Internets und der digitalen Medienwelt gegenübersehen. "Nicht so schnell", sagt der amerikanische Journalismus-Professor und Medienbeobachter Jeff Jarvis. Er definiert Journalismus fürs digitale Zeitalter neu und sagt, die Funktion sei wichtiger als der Inhalt, die Dienstleistung wichtiger als die Geschichte, wie Wolfgang Stuflesser berichtet.


3.1. Netzneutralität gesichert

Europa hat sich für die Netzneutralität entschieden. Am Dienstag dieser Woche hat das Gremium der europäischen Regulierungsstellen Berec klar gemacht, dass es keine Überholspuren im Internet geben darf - und damit auch keine Sonderdeals zwischen Internetdiensten und Informationsprovidern. Ob YouTube-Video oder Ö1-Podcast: alle Dienste müssen gleich schnell funktionieren. Sarah Kriesche fasst zusammen.

3.2. Europäisches Leistungsschutzrecht

Seit Jahren wird über das Leistungsschutzrecht gestritten, also darüber ob Zeitungsverlegern eine Abgabe zusteht, wenn etwa Suchmaschinen ihre Inhalte anzeigen und damit Geld verdienen. Die EU-Kommission feilt derzeit an einer europaweit einheitlichen Lösung - das geht aus einem internen Papier der Kommission hervor, das im Netz kursiert. Hintergründe von Julia Gindl.

3.3. 68 Millionen Dropbox-Passwörter gestohlen

Bereits 2012 wurden 68 Millionen verschlüsselte Passwörter von Dropbox-Nutzern gestohlen. Jetzt wird die Datenbank im Netz angeboten. Wer seither sein Passwort nicht geändert hat, sollte das schleunigst tun, obwohl die Zugangscodes, wie erwähnt, verschlüsselt abgelegt waren und es bisher keine Anzeichen gibt, dass sie missbräuchlich verwendet wurden.

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Jenny Posch
Buch: Digitale Depression
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