Salzburger Nachtstudio
Was ist Populismus?
Ein Politikstil erobert die westliche Demokratie
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer
14. September 2016, 21:00
Von Donald Trump bis H. C. Strache, von Viktor Orbán über Geert Wilders bis hin zu Marine Le Pen: Populistische Politiker/innen bestimmen in vielen Demokratien die Agenda. Was aber bedeutet das: Populismus? Ist dieser Terminus mehr als ein Kampfbegriff, mit dem angebliche Populist/innen von ihren Gegner/innen diskreditiert werden sollen?
Die Politikwissenschaft versteht unter "Populismus" einen spezifischen Politikstil, der die Interessen und Mentalitäten des "Kleinen Mannes" gegen die sogenannte Elite in Stellung bringt. "Sie haben die Hautevolee - und ich habe die Menschen", so formulierte es der freiheitliche Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer in einem TV-Duell mit seinem grünen Kontrahenten Alexander van der Bellen.
Populistische Bewegungen in den unterschiedlichsten Ländern haben vieles gemein - von den "Wahren Finnen" bis zu Beppe Grillos "Fünf-Sterne"-Bewegung in Italien: Sie stellen etablierte Institutionen in Frage und berufen sich auf den "gesunden Menschenverstand", sie verbinden kämpferischen Anti-Intellektualismus mit antiliberalen Ressentiments und der Unterwerfung ihrer in der Regel kleinbürgerlich-proletarischen Basis unter die Ägide charismatischer Führer.
Günter Kaindlstorfer geht der Frage nach, ob populistische Bewegungen die Demokratie gefährden, ob es neben dem Rechts- auch einen erfolgreichen Linkspopulismus gibt und ob engagierte Republikaner gegen den Populismus mobil machen müssen.
Service
Literatur:
Jan-Werner-Müller: "Was ist Populismus?" edition suhrkamp
Chantal Mouffe: "Agonistik - Die Welt politisch denken", edition suhrkamp