Von Tag zu Tag

"Ein Massaker, das mich meiner Familie näher brachte". Gast: Sacha Batthyany, Journalist und Schriftsteller. Moderation: Natasa Konopitzky. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

"Was hast du denn für eine Familie?", fragte eine Kollegin den Schweizer Journalisten Sacha Batthyany vor ein paar Jahren. Sie zeigte ihm einen Zeitungsartikel mit dem Titel "Die Gastgeberin der Hölle". Darin ging es um die Verwicklungen von Margit Thyssen-Batthyány in ein Massaker an 180 Juden im März 1945 in der österreichischen Grenzstadt Rechnitz. Ein Verbrechen, das nie wirklich aufgeklärt wurde. Die Hauptzeugen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg ermordet und bis in die 1990er Jahre sprach niemand darüber. Dieser Artikel über die Großtante war der Ausgangspunkt für eine sieben Jahre dauernde Suche, die Sacha Batthyany nach Ungarn, Österreich, Sibirien und Argentinien führte - und zwei Mal die Woche auch auf die Couch eines Psychoanalytikers.

In seinem Buch "Was hat das mit mir zu tun?" beschreibt Batthyany die äußeren und inneren Reisen und sucht Antworten: Wie wirkt sich die Vergangenheit auf die Gegenwart aus? Welche Spuren der Ereignisse vor 70 Jahren finden sich im Leben der Enkelgeneration? Kann man die Bande zu den Großeltern kappen und die Vergangenheit hinter sich lassen? Er greift auch Themen wie Mut und Zivilcourage auf und fragt sich: "Habe ich mich jemals gegen irgendetwas aufgelehnt? Wie standhaft bin ich?"

Sacha Batthyany erzählt Natasa Konopitzky, wie ihn die Suche in der Vergangenheit sich und seiner Familie näher brachte.

Service

Sacha Batthyany: Und was hat das mit mir zu tun? Ein Verbrechen im März 1945. Die Geschichte meiner Familie. Kiepenheuer & Witsch, 2016

Sendereihe

Gestaltung