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Mögen deine Nachkommen sowie dein Name ausgelöscht werden bis in das letzte Glied. Malika Oufkir - Erinnerungen an ein Leben in marokkanischer Gefangenschaft. Feature von Mahmoud Lamine.

Am 16. August 1972 wird das Flugzeug von König Hassan auf dem Rückflug von Paris von mehreren F5 der marokkanischen Armee verfolgt und zweimal hintereinander beschossen. Das Flugzeug landete jedoch ungehindert auf dem Flughafen Rabat-Sale, der König war unverletzt. Teile der Armee unter der Führung von General Oufkir hatten sich zum Putsch entschlossen. Der König galt als korrupt und nepotistisch, sein Privatvermögen wurde zu diesem Zeitpunkt auf 40 Milliarden Dollar geschätzt. Noch am selben Abend wird der General in den Palast von Skhirat zitiert. Fünf Kugeln treffen ihn in den Rücken und ins Genick. Als offizielle Todesursache wird Selbstmord angegeben.
Als Strafe für den Putschversuch wird die damals 18-jährige Malika Oufkir, die Tochter des Generals und Spielgefährtin der königlichen Prinzessin, zusammen mit ihren fünf Geschwistern und ihrer Mutter in ein Militärgefängnis gebracht. 22 Stunden am Tag vegetieren die Gefangenen in der Gesellschaft von Skorpionen, Schlangen und Ratten in völliger Dunkelheit. 20 Jahre weiß niemand, was aus der Familie Oufkir geworden ist. Bis Malika, ihrer Schwester Maria und ihren beiden Brüdern die Flucht aus ihrem Verlies gelingt. 1999 erscheint bei Editions Grasset et Fasquelle ein autobiographisches Buch von Malika Oufkir. Titel: "La Prisonniere", die Gefangene. Mahmoud Lamine hat die Autorin im Jahr 2000 in Paris besucht.

Ton: Gerhar Wieser, Redaktion: Elisabeth Stratka

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