Von Tag zu Tag
Von Social Change, Social Entrepreneurs und Social Impact Bonds. Eine Kritik der "sozialen Innovation". Gäste: Martin Schenk und Katharina Meichenitsch. Moderation: Natasa Konopitzky. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
29. September 2016, 14:05
"Soziale Innovationen" sind derzeit in aller Munde, viele erwarten sich von ihnen neue Lösungen für komplexe gesellschaftliche Probleme - zum Beispiel für die Flüchtlingshilfe, die Pflege von alten Menschen oder die Bildungschancen von unterprivilegierten Kindern. Was sich genau hinter dieser Worthülse verbirgt, ist unklar, schreiben Martin Schenk und Katharina Meichenitsch von der Diakonie Österreich. Gemeinsam haben sie das Buch "Neu! Besser! Billiger! Soziale Innovation als leeres Versprechen?" herausgegeben.
"Social Entrepreneurship" ist ein Schlagwort, das dabei immer wieder auftaucht. Damit sind neuartige Unternehmen gemeint, die nicht auf Profit, sondern auf gesellschaftlichen Mehrwert aus sind. Als soziale Innovation gelten auch "Social Impact Bonds". Zum Beispiel hat die Investmentbank Goldman Sachs Investoren für die vorschulische Bildung von Kindern einkommensschwacher Familien in Chicago gesucht. Die Investoren erhalten eine Rendite, sobald die Kinder dann später in der Schule gute Leistungen erbringen.
Der Sozialexperte Martin Schenk und die Ökonomin Katharina Meichenitsch werfen einen kritischen Blick auf das Phänomen "soziale Innovation" und stellen folgende Fragen: Wer definiert "soziale Innovation" und wer profitiert davon? Reformieren, retten, verbessern "soziale Innovationen" den Sozialstaat? Oder wird das Konzept verwendet, um die Kommerzialisierung und Vermarktlichung von Pflege und Sozialarbeit voranzutreiben?
Die Herausgeber sind zu Gast bei Natasa Konopitzky.
Service
Katharina Meichenitsch, Michaele Neumayr, Martin Schenk (Hrsg.): Neu! Besser! Billiger! Soziale Innovation als leeres Versprechen? Mandelbaum Verlag, 2016
Sendereihe
Gestaltung
- Natasa Konopitzky