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Im Gespräch
"Humboldt schuf ein neues Wissen von Natur" - Renata Schmidtkunz im Gespräch mit der Kulturhistorikerin Andrea Wulf
13. Oktober 2016, 21:00
Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt war wohl einer der wegweisendsten und bedeutendsten Naturwissenschafter des 19. Jahrhunderts. Als er 1859 kurz vor seinem 90. Geburtstag in Berlin starb, hinterließ er nach fast 70-jähriger Forschungs- und Reisetätigkeit einen neuen Wissensstand über die Natur und wurde so zum Mitbegründer der Geografie als empirischer Wissenschaft. Humboldt bereiste Lateinamerika, in die USA sowie nach Zentralasien und galt schon zu Lebzeiten als "zweiter Kolumbus" oder "neuer Aristoteles".
Die britische Kulturhistorikerin Andrea Wulf hat nun ein neues Buch vorgelegt: "Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur". Ihre These: Humboldt hat die Natur erfunden, sie radikal neu gedacht, sie als lebendiges Ganzes, als Kosmos, in dem vom Winzigsten bis zum Größten alles miteinander verbunden ist und dessen untrennbarer Teil wir sind, verstanden.
Wulf, die sich seit vielen Jahren in ihrer Arbeit mit Natur beschäftigt, erklärt im Gespräch mit Renata Schmidtkunz, warum unser heutiges Wissen um die Verwundbarkeit der Erde in Humboldts Überzeugungen verwurzelt ist.
Service
Andrea Wulf, "Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur", ab 12.09.2016 in der Verlagsgruppe Random House - Bertelsmann
Andrea Wulf, "Die Jagd auf die Venus und die Vermessung des Sonnensystems", Verlagsgruppe Random House - Bertelsmann, 2012
Andra Wulf, "This Other Eden: Seven Great Gardens and 300 Years of English History", Englisch, Verlag Little Brown, London 2005
Andrea Wulf, "The Brother Gardeners: A Generation of Gentlemen Naturalists and the Birth of an Obsession". Englisch, Verlag Knopf, New York 2009
Andrea Wulf, "Founding Gardeners: The Revolutionary Generation, Nature, and the Shaping of the American Nation", Englisch, Verlag Knopf, New York, 2011
Andrea Wulf