Schlafender Mann, gemalt, Buchcover-Ausschnitt

ROWOHLT VERLAG

Leporello

Dirk Stermann: "Der Junge bekommt das Gute zuletzt"
Willy Puchner: Foto-Ausstellung Afrika³

Dirk Stermann: "Der Junge bekommt das Gute zuletzt"

Der neue Roman von Dirk Stermann (Rowohlt) ist vielleicht nicht das, was man von dem berühmten Kabarettisten erwartet. Ein Sinn für Humor fehlt dem Buch zwar keineswegs, aber der Grundton ist tief traurig. In "Der Junge bekommt das Gute zuletzt", erzählt Dirk Stermann die Geschichte eines 13jährigen Buben, der nach der Trennung der Eltern allein übrig bleibt. Die Geschichte beginnt ungut - und wird kontinuierlich schlimmer. Den Rahmen der Handlung bietet eine Schmerzskala, die von einem amerikanischen Insektenforscher aufgestellt wurde. Dieser ließ sich von 150 Insekten beißen oder stechen und ordnete entsprechend der Heftigkeit des Schmerzes eine Skala von 0.0 bis 4.2 an. Stermanns Roman wird am Sonntag im Theater Rabenhof präsentiert.- Gestaltung: Sophie Menasse


Willy Puchner: Foto-Ausstellung Afrika³

Willy Puchner hat Afrika aus dem Blickwinkel des achtsamen Flaneurs und Künstlers gesehen. In der Wiener Galerie fotoK2 zeigt der Fotograf, Zeichner und Buchautor nächste Woche in der Ausstellung "Afrika³" Bilder von Addis Abeba, einer der höchstgelegenen Hauptstädte der Welt. Tagelang war Puchner in Begleitung eines einheimischen Reiseführers in den staubigen Straßen unterwegs, er atmete die dünne und abgasgetränkte Luft, sah Armut, Gewalt und Schmutz. Seine Kamera richtete er jedoch nicht etwa auf die Szenen des Elends, sondern auf - Frisörläden! Die Foto-Ausstellung Afrika³ zeigt auch Bilder von einer Reise auf einem "schwimmenden Dorf", dem Schiff "MV Liemba", die der Autor Helmut Spudich gemacht hat; sowie Menschen, die durch Grauer Star-Operationen ihr Augenlicht zurückerhalten haben und von Fotograf Ulrich Eigner porträtiert wurden. Alle Fotos sind weit jenseits gängiger Afrika-Klischees angesiedelt. So offenbaren Willy Puchners Frisörsalons Einblicke in Lebenswelten, die aus der Zeit gefallen scheinen. Da sind Wände zu sehen, tapeziert mit unzähligen Heiligenbildern, und gleich daneben, offensichtlich ebenbürtig, Poster amerikanischer Filmstars. Charmant antiquierte Trockenhauben stehen im Dienst der Schönheit, unberührt vom Schmutz und Lärm, die draußen herrschen.Willy Puchner betrachtet die schönen Szenen, doch er verschließt seine Augen nicht vor der rauen Wirklichkeit, er ändert nur den Blickwinkel.- Gestaltung: Christa Eder

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Afrika³

Eröffnung: Di., 25. Oktober 2016 um 19 Uhr
fotoK 2, Reindorfgasse 38, 1150 Wien
Es spricht die Afrika-Expertin Margit Niederhuber
Ausstellung mit Popup-Store:
Mi, 26. Oktober 2016 von 17 bis 20 Uhr
Finissage: Sa., 29. Oktober 2016 um 18 Uhr

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