Präsident Putin in der Duma

APA/AFP/POOL/NATALIA KOLESNIKOVA

Europa-Journal

1. RUSSLAND und die Sanktionen - alles egal?
2. TÜRKEI und das System Erdogan - erste Risse?
3. EIN RITTERSCHLAG MIT GEWICHT - wen die Queen adelt

Moderation: Agathe Zupan


RUSSLAND und die Sanktionen - alles egal?

Nach den Wahlen zur Duma Ende September startet Russland in eine neue Legislaturperiode - mit einem Parlament, in dem die Partei des Kremls eine Mehrheit von mehr als drei Vierteln der Abgeordneten hat und einem Präsident mit Beliebtheitswerten um die 80 Prozent. Die westlichen Sanktionen, die schwere Wirtschaftskrise, in der Russland seit 2 Jahren steckt, die internationale Kritik - all das scheint dem System Putin nichts anhaben zu können - das ist der erste Eindruck. Doch es ist ein Eindruck, der zumindest ein bisschen täuscht, meinen russische Politologen: Das Land, so ihr Urteil, stehe nämlich vor enormen Herausforderungen, und Präsident Putin werde sich einiges einfallen lassen müssen, um auch die Präsidentenwahlen 2018 wieder mit einem Traumergebnis gewinnen zu können. Christian Lininger ist der Frage nachgegangen, wie in Russland Wahlergebnisse zustande kommen, was diese Ergebnisse über die tatsächliche Stimmung in der Bevölkerung aussagen und wie fest die Machthaber nun wirklich im Sattel sitzen.


TÜRKEI und das System Erdogan - erste Risse?

Zwei Welten prallen in der Türkei aufeinander, ein Land zwischen Ost und West, zwischen Sehnsucht nach Europa und strenggläubigem Islam, zwischen Aufbruch und Stagnation.
Ein Einzelner hat dieses Land nach seinem Willen umgestaltet, unerbittlich verfolgt er seinen Kurs und seine Widersacher, stärkt den Nationalismus, unterdrückt die Meinungsvielfalt. Der türkische Präsident Erdogan ist für viele Türkinnen und Türken mehr als ein Präsident, er symbolisiert den Staat. Aber kann er mit diesem Anspruch das Land in die Zukunft begleiten? Schon jetzt stagniert die türkische Wirtschaft, gehen tiefe menschliche und politische Risse quer durch die Gesellschaft. Die türkische Journalistin Cigdem Akyol sieht das "System Erdogan" kritisch - Agathe Zupan hat mit ihr gesprochen.


EIN RITTERSCHLAG MIT GEWICHT - wen die Queen adelt

Politiker, Wissenschafter, verdiente Militärs, aber auch Schauspieler, Sänger und fast schon zweifelhafte Leute - die Queen ist ziemlich großzügig, wenn es um die Verleihung der Peerswürde in Großbritannien geht. Ein tadelloser Lebenswandel ist nicht Voraussetzung, auch nicht absolute Treue zur britischen Monarchie, das einzige, was zu zählen scheint, ist Erfolg - dann besteht die Chance, vor der Queen niederknien zu dürfen und mit einem Säbel an der Schulter berührt zu werden, einen Orden zum Anstecken gibt's danach. Vergangene Woche wurde der Musiker Rod Stewart geehrt, und nicht nur Briten fragen sich - wer wählt diese Leute eigentlich aus? Gabi Biesinger berichtet aus London.

Sendereihe