Lyman-alpha Blob

J.GEACH/D.NARAYANAN/R.CRAIN

Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Adieu Standardmodell?
Ein Nachruf auf die alte Teilchenphysik - vor ihrem Begräbnis
Von Robert Czepel

Das Standardmodell der Teilchenphysik ist die erfolgreichste Theorie in der Wissenschaftsgeschichte, hört und liest man immer wieder. Und tatsächlich ist die Liste der experimentellen Bestätigungen ziemlich lang und beeindruckend. 2012 gelang am Kernforschungszentrum CERN die bislang letzte Großtat: Der Nachweis des Higgs-Bosons, jenes Elementarteilchens, das allen anderen - gemäß dem Standardmodell - erst eine Masse verleiht. Trotz vieler Triumphe wollen einige Physiker das Erfolgsmodell loswerden und suchen nach einer umfassenderen Theorie. Der Grund: Das Standardmodell besitzt einige Schönheitsfehler und ein paar weiße Flecken. Soll heißen, es beschreibt nicht die ganze physikalische Welt. Beispielsweise kommt die Schwerkraft darin gar nicht vor. Und woraus die Dunklen Energie und die Dunkle Materie bestehen, dazu schweigt das Modell auch. Etwas peinlich, denn diese beiden Phänomene scheinen 95 Prozent des Universums auszumachen. Was also tun? Eisern am lückenhaften Standardmodell festhalten, oder die alte Teilchenphysik begraben und nach einer "neuen Physik" suchen?

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