Ilse Aichinger hält ein Foto von sich selbst

APA/HERBERT PFARRHOFER

Die Hörspiel-Galerie

Ein Ö1 Programmschwerpunkt zum 95. Geburtstag von Ilse Aichinger.
"Nach dem Verschwinden. Ein fiktiver Dialog mit Ilse Aichinger". Von Christine Nagel. Mit Verena Lercher, Elfriede Irrall, Gabor Biedermann, Petra Friedrich, Sandra Kreisler und Ilse Aichinger im Originalton. Regie: Christine Nagel (RBB/ORF 2014).

Ilse Aichinger, die am 1. November ihren 95. Geburtstag feiert, hat sich bereits vor vielen Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Sie äußert sich nicht mehr. Die Berliner Autorin Christine Nagel macht das "Verschwinden" Aichingers zum zentralen Thema dieses Hörstücks. Sie nähert sich der Dichterin behutsam und folgt mit ihrem Mikrofon den Klängen der Stadt Wien, jener Stadt, in der Ilse Aichinger den Krieg überlebte, aus der sie fortzog und erst 1988 wieder zurückkehrte.

In Christine Nagels Stück wird die Dichterin wieder zu einer jungen Frau, die in Wien Arbeit als Sprecherin sucht. Sie soll für die städtischen Verkehrsbetriebe die U-Bahnstationen ansagen: Aussteigen, Einsteigen. Rechts, links. Bitte. Übungen am Rande der Selbstaufgabe. Sie wird die Studiotür ohne Vertrag hinter sich schließen und nicht zur ewigen Stimme des Wiener Untergrunds werden.

In Christine Nagels Stück begegnen wir auch der "realen" Ilse Aichinger: Mit ihrer ebenso sanften wie markanten Stimme denkt sie dem Stoff des Lebens nach, stets hart an der Grenze zum Schweigen.
(RBB/ ORF, 2014)

Service

Aus rechtlichen Gründen kann diese Sendung nicht zum Download angeboten werden.

Sendereihe