Kette

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Salzburger Nachtstudio

Vom Kampfbegriff zum Gemeinschaftsapell.
Gestaltung: Elisabeth J. Nöstlinger

Ob namhafter Vertreter der Europäischen Kommission oder Politiker an der Spitze nationalstaatlicher Regierungen, sie alle fordern Solidarität. Diese soll die Wirtschaft stärken, helfen, die Flüchtlinge gleichmäßig zu verteilen, den Frieden zu erhalten. Schon der Gründungsgedanke der EU beinhaltete den Wunsch solidarischen Handelns der Mitgliedsstaaten.

Nun verblasst die Forderung, die in der Präambel zum Maastrichter Vertrag festgeschrieben wurde. Europa ist in der Krise, der Zusammenhalt gefährdet. Der Wunsch verbündet zu sein bleibt. Doch wer ist mit wem solidarisch? Die Kerneuropäer mit der Wirtschaftsmacht, die Linken mit den Flüchtlingen, die Visegrád-Staaten mit der neuen Rechten? Reine Zuschreibungen stimmen längst nicht mehr. Solidarität, so sagt einer der meistzitierten Soziologen im deutschsprachigem Raum, Heinz Bude beim diesjährigen Philosophicum Lech, wird auch von den Rechtsparteien eingefordert. Er hält das für gefährlich. Es zeigt sich: Solidarität ist ein wandelbarer Begriff.

Elisabeth J. Nöstlinger begibt sich auf die Spuren der Veränderung. Auf Schloss Bach entspannte sich schon bei den diesjährigen Carinthischen Dialogen eine spannende Diskussion über Solidargemeinschaften, denn Solidarität verlangt Übereinstimmung und setzt Gleichheit voraus.

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