Gedanken für den Tag

26. November 2016, 06:56

Robert Emmons, Professor für Psychologie hat sich zehn Jahre lang wissenschaftlich mit dem Thema "Dankbarkeit" auseinandergesetzt. Er empfiehlt unter anderem, ein Dankbarkeitstagebuch zu führen.

Einige seiner Kollegen haben freiwillige Versuchspersonen in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe sollte die kleinen Freuden des Alltags sammeln, die zweite Gruppe lästige Ärgernisse aufschreiben und die dritte Gruppe neutrale Vorkommnisse in das Tagebuch notieren. Schon nach zwei Wochen zeigte sich: Personen, welche die "Gänseblümchen" der Freuden sammelten, waren mit ihrem Leben zufriedener, sie waren optimistischer und hoffnungsvoller, sie hatten ein spirituelleres Lebensgefühl und - weniger Kopf- und Bauchweh.

Dankbarkeit gewährt einen besseren Zugang zu den positiven Erinnerungen, wodurch die Wahrnehmungen im Allgemeinen ebenfalls positiver werden. Dankbarkeit macht glücklich, weil sie den Einzelnen zwingt, die Überzeugung aufzugeben, dass es in der Welt weder Güte noch Liebe noch Freundlichkeit gibt, und dass sie von nichts anderem bestimmt wird als von Zufall und Grausamkeit. Dankbarkeit ist somit ein Gegenmittel gegen negative Emotionen wie Geiz, Neid und Ärger." Und weiter: "Dankbarkeit macht uns nachhaltig zu glücklicheren und gesünderen Menschen" und sei somit ein "Königsweg zu dauerhaftem Glück".

Professor Martin Seligman, der Begründer der positiven Psychologie, veranstaltet zum Beispiel mit seinen Studentinnen und Studenten Dankbarkeits-Abende. Dabei bringen diese eine Person mit, der sie viel zu verdanken haben. Die Betreffenden wissen zuvor nichts von ihrem Glück. Aber an diesem Abend erfahren sie, wie wichtig sie für jemanden sind. Die Dankenden tragen einen schönen Text oder ein Lied vor. Für alle Anwesenden ist das ein äußerst berührendes Erlebnis. Wem wollen Sie schon längst einmal Danke sagen?

Service

Barbara Stöckl, "Wofür soll ich dankbar sein?", Verlag Ecowin

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Sendereihe

• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler