APA/AFP/JOEL SAGET
Im Gespräch
"Sobald jemand 'ich' sagt, habe ich Lust, ihm zu folgen und herauszufinden, wer sich hinter diesem 'ich' verbirgt." - Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Emmanuel Carrère, Schriftsteller, Drehbuchautor und Filmproduzent
22. Dezember 2016, 21:00
Emmanuel Carrère gilt als einer der interessantesten und intellektuellsten französischen Schriftsteller der Gegenwart. Mit Büchern wie "Limonow" (2012), "Alles ist wahr (2014) und "Amok" (2001) wurde er auch international bekannt. Carrère, geboren 1957 in Frankreich, ist außerdem ein sehr erfolgreicher Drehbuchautor und Produzent einer Reihe von Filmen für Kino und Fernsehen. 2010 war er Jurymitglied bei der Auswahl der Spielfilme bei den 63. Filmfestspielen von Cannes, 2015 Jurymitglied bei den 72. Internationalen Filmfestspielen von Venedig.
Nun hat der Sohn der Historikerin Hélène Carrère d'Encausse, die die Generalsekretärin der Academie francaise ist, ein vielbeachtetes Buch über die zentralen Figuren des Urchristentums geschrieben. Allen voran über den Apostel Paulus und den Evangelisten Lukas: "Das Reich Gottes" - so der deutsche Titel. Carrère, der für einige Jahre ein sehr strenggläubiger Katholik war, versucht darin zu ergründen, warum Paulus es geschafft hat, aus einer kleinen, innerjüdischen Sekte eine Weltreligion zu machen.
Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz lässt er die ersten Jahre nach dem Tod Jesu Revue passieren und spricht über den langjährigen Schreibprozess des 600-Seiten-Bestsellers.
Service
Bücher von Emmanuel Carrère:
"Das Reich Gottes", deutsche Übersetztung von Claudia Hamm, Verlag Matthes & Seitz Berlin, 2016
"Le Royaume", französischer Originaltitel, Editions P.O.L. Paris, 2014
"Alles ist wahr", deutsche Übersetzung von Claudia Hamm, Verlag Matthes & Seitz, Berlin, 2014
"Limonow", Roman, deutsche Übersetzung von Claudia Hamm, Verlag Matthes & Seitz Berlin, 2012
"Ein russischer Roman", Verlag Schirmer Graf, München, 2008
"Amok", deutsche Übersetzung von Irmengard Gabler, Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2001
"Schneetreiben", Übersetzung von Lis Künzli, Berlin Verlag, Berlin, 1996