Peter Matic

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

"Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre"

Von Heimito von Doderer (1. Teil von 3). Bearbeitung: Helmut Peschina. Mit Peter Matic, Joseph Lorenz, Stefano Bernardin, Peter Simonischek, Leslie Malton, Felix von Manteuffel, Brigitte Karner u. v. a. Komposition: Kurt Schwertsik. Regie: Robert Matejka (NDR/ORF 2007).

Es ist einer der epochalen Großstadtromane des 20. Jahrhunderts und gilt bis heute als der "Wien-Roman" schlechthin.

Dreh- und Angelpunkt des 1951 erschienenen Werkes ist die im 9. Wiener Gemeindebezirk gelegene Strudlhofstiege. Im Mittelpunkt steht der Amtsrat und frühere k.u.k-Major Melzer, bei dem, wie Doderer sagt, "im Oberstübchen das Licht nicht sehr hell brennt". In seinem gewaltigen Zeitgemälde flaniert Heimito von Doderer durch die Wiener Gesellschaft vor und nach dem Zerfall der Monarchie. Die Zeiten haben sich geändert, die Gefühle und Verhaltensmuster jedoch wurzeln noch tief im 19. Jahrhundert (Koproduktion NDR/ORF).

Gemeinsam mit dem Norddeutschen Rundfunk hat der ORF mit der "Strudlhofstiege" eines der gewaltigsten und ehrgeizigsten Projekte der jüngeren Hörspielgeschichte realisiert. In der insgesamt siebenwöchigen Produktionszeit im Wiener Funkhaus kamen unter der Regie von Robert Matejka insgesamt knapp 40 Schauspielerinnen und Schauspieler zum Einsatz. Darunter so prominente Namen wie Peter Matic, Peter Simonischek, Michou Friesz, Leslie Malton, Nicholas Ofzarek, Fritz Karl, Wolfgang Hübsch, Gerti Drassl u.v.a.m.

Die Musik zur "Strudlhofstiege" stammt von niemand Geringerem als Kurt Schwertsik, die Schwerarbeit der Dramatisierung und Bearbeitung leistete der Altmeister dieses Fachs, Helmut Peschina.

Fünf Mal hintereinander, so Peschina, habe er die "Strudlhofstiege" gelesen, bevor er mit der eigentlichen Bearbeitung beginnen konnte. Und seine, Peschinas, Ausgabe von Doderers Roman zählt immerhin 909 engbedruckte Seiten.

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