
ORF/JOSEPH SCHIMMER
Salzburger Nachtstudio
Faulenzen, chillen relaxen.
Vom Sinn, nichts zu tun.
Gestaltung: Michael Reitz
28. Dezember 2016, 21:00
In unserer Leistungsgesellschaft hat die Faulheit einen schlechten Ruf. Aktivität ist der Motor der Gesellschaft, wer faul ist, schadet ihr. Doch gleichzeitig geht von dem "süßen Nichtstun" eine seltsame Faszination aus, Paul Lafargue, Schwiegersohn von Karl Marx, sprach sogar von einem Recht auf Faulheit. Denn in der Nicht-Aktivität, dem Ab- und Rumhängen, liegt eine produktive Kraft, die dem Stress des Alltags die Stirn bietet.
Bewusste Inaktivität, so die Befürworter/innen einer Kultur der Faulheit, lässt den Menschen vollständiger werden und fördert seine seelische Gesundheit. Sie bedeute nicht destruktive Verweigerung, sondern eine wichtige Bereicherung des modernen Lebens. Michael Reitz ist dieser Lebensphilosophie auf der Spur.
Service
Literatur:
Björn Kern: Das Beste, was wir tun können, ist nichts. Fischer Verlag, 2016
Ralf Konersmann: Die Unruhe der Welt. Fischer Verlag, 2016
Herman Melville: Bartleby, der Schreiber. Übersetzt von Jürgen Krug. Insel Verlag, 2004.
Herbert Marcuse: Versuch über die Befreiung. Übersetzt von Herbert Reinicke und Alfred Schmidt. Suhrkamp Verlag, 1969
Sendereihe
Gestaltung
- Michael Reitz