Praxis - Religion und Gesellschaft

1. Islamische Macht im Verborgenen: Die Muslimbruderschaft
2. Caritas-Hilfe im eisigen Albanien

1. Islamische Macht im Verborgenen: Die Muslimbruderschaft

1928 von einem ägyptischen Volksschullehrer gegründet, gilt sie als eine der mächtigsten und größten islamischen Organisationen im arabischen Raum und weit darüber hinaus: die Muslimbruderschaft. Und wenn man eine Aussage über die Muslimbruderschaft treffen kann, dann ist es, dass man keine Aussage über sie treffen kann - zumindest keine allgemein gültige. Ihre Mitglieder organisieren sich in informellen Zellen und Netzwerken, sie ähnelt einem Geheimbund. Die Bruderschaft vereint verschiedene Strömungen - von moderat bis radikal und militant - und sie zählt weltweit Millionen zu ihren Anhängern und Anhängerinnen. Muslimschwestern sind nämlich übrigens auch Teil der Muslimbruderschaft, des sogenannten Ikhwan, wie sie auf Arabisch genannt wird.
Seit dem Militärputsch in Ägypten 2013, der den Präsidenten und Muslimbruder Mohamed Mursi gestürzt hat, ist die Muslimbruderschaft weitgehend von der Bildfläche verschwunden. Dennoch: In Ägypten existiert sie im Untergrund weiterhin, im Syrien-Krieg spielt sie eine tragende Rolle und in der Türkei hat sie ebenso ihre Sympathisanten. Auch in Europa - und auch in Österreich - hat sie sich ein großes Netzwerk geschaffen. Die Schätzungen über die Mitgliederzahlen der Muslimbruderschaft in Österreich gehen allerdings weit auseinander und reichen von wenigen Dutzend über mehrere Hundert bis hin zu mehr als 1000.
Wie stark ist die Muslimbruderschaft derzeit? - In ihren Stammländern sowie in Europa? Wie viel Macht hat sie tatsächlich? Und ist sie bedrohlich? - Gestaltung: Kerstin Tretina


2. Caritas-Hilfe im eisigen Albanien

Eine junge Frau mit zwei Kleinkindern, ein Holzverschlag zwischen Eis und Schnee, weit oben in den unzugänglichen Bergen Nordalbaniens. Der gewalttätige Ehemann sitzt im Gefängnis. Ohne die Hilfe der örtlichen Caritas-Mitarbeiter hätte die kleine Familie den härtesten Winter seit vielen Jahren wohl nicht überlebt. Am 28. Jänner hat die Caritas Österreich ihre diesjährige Winterkampagne gestartet. Dabei bittet die katholische Hilfsorganisation um Spenden für Projekte in Osteuropa. Ein Schwerpunkt dabei ist Albanien. In manchen Regionen, vor allem im gebirgigen Norden, an der Grenze zum Kosovo, herrscht eine Arbeitslosigkeit von 80 Prozent. Und viele Familien leben unter widrigsten Umständen: in abbruchreifen Häusern ohne Heizung. Roberto Talotta war mit der Caritas bei einem Lokalaugenschein in Albanien und hat sich einige durch Spendengelder finanzierte Projekte angesehen. - Gestaltung: Roberto Talotta


Moderation: Alexandra Mantler

Service

Caritas Österreich

Petra Ramsauer, "Siegen heißt, den Tag überleben. Nahaufnahmen aus Syrien", Verlag Kremayr & Scheriau
Petra Ramsauer, "Muslimbrüder: Ihre geheime Strategie. Ihr globales Netzwerk", Verlag Molden
Petra Ramsauer, "Die Dschihad-Generation: Wie der apokalyptische Kult des Islamischen Staats Europa bedroht", Verlag Styria
Thomas Schmidinger, "Jihadismus: Ideologie, Prävention und Deradikalisierung", Verlag Mandelbaum
Thomas Schmidinger, "Krieg und Revolution in Syrisch-Kurdistan: Analysen und Stimmen aus Rojava", Verlag Mandelbaum
Wolfram Reiss, "Aufstieg und Fall der ägyptischen Muslimbruderschaft 2011 - 2013", Anwendungsorientierte Religionswissenschaft Band 8, Verlag Tectum

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