Menschenbilder

5. Februar 2017, 14:05

Er hat als Steinmetz, Fensterputzer, Zeitungsausträger, Olivenbauer, Kellner und Zirkus-Beleuchter gearbeitet. Von 1987 - 2003 leitete er das "forum stadtpark theater" in Graz, in dem es zu Erstaufführungen von Stücken von Peter Handke, Wolfgang Bauer, Werner Schwab und vielen anderen namhaften österreichischen Autoren kam. Ab 2003 war Ernst M. Binder künstlerischer Leiter von "dramagraz".

Am 28. Jänner ist der Regisseur und Autor Ernst M. Binder 64-jährig in Graz gestorben. Er starb in der Nacht vor der Premiere seiner 99. Inszenierung - Engelbert Humperdincks "Hänsel und Gretel" an der Kunstuniversität Graz. Als 100. Regiearbeit war Samuel Becketts "Das letzte Band" bereits in Arbeit.

Ernst M. Binder konnte auf mehr als 70 Ur- und Erstaufführungen von Autorinnen und Autoren wie Elfriede Jelinek, Herbert Achternbusch, Reinhard P. Gruber, Bodo Hell und vielen anderen verweisen; für seine Theater-Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Als Autor von Theaterstücken, Romanen, Erzählungen und Gedichtzyklen bediente er sich einer Sprache, die - so ein Kritiker - "mal erdig und schroff, mal hochtönend wie der Text eines Chorals" klinge. Das Ausgesetzt-Sein des Menschen in der Welt sah Ernst M. Binder als ein zentrales Thema seiner Arbeit. Wie der Tod soll auch die Kunst "den Menschen auf sich selbst zurück werfen".

Service

BUCH:
Ernst Marianne Binder: Das stumme H, Texte
Verlag Sonderzahl 2011
http://www.sonderzahl.at

INFO:

Ernst Marianne Binder

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Gestaltung

• Heinz Janisch