Demonstration - No Ban, No wall

AFP/JOSHUA LOTT

Praxis - Religion und Gesellschaft

1. Weihbischof von Brooklyn zur Lage in Donald Trumps Amerika
2. Ex-Vatikan-Sprecher Lombardi stellt neues Vatileaks-Buch vor
3. Katholische Kirche setzt sich mit sexueller Gewalt gegen Kinder auseinander
4. Dalai Lama und danach? - Tibets ungewisse Zukunft
5. Kirchliche Trauungen für homosexuelle Paare in Norwegen

1. Weihbischof von Brooklyn zur Lage in Donald Trumps Amerika

Eine Demütigung des mexikanischen Volkes sehen die katholischen Bischöfe des Landes im geplanten Bau einer Mauer an der Grenze zu den Vereinigten Staaten. "Der Drogenhandel werde sich andere Türen suchen", sagt der Generalsekretär der mexikanischen Bischofskonferenz, Weihbischof Alfonso Gerardo Miranda Guardiola. In der katholischen Kirche nördlich der Grenze wird die Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump durchaus differenziert beurteilt - so zum Beispiel von James Massa: Er ist seit zwei Jahren als Weihbischof in der Diözese Brooklyn tätig, die die beiden New Yorker Stadtteile Brooklyn und Queens umfasst, und hält - bei aller Kritik - manche Entscheidungen des Präsidenten für gut. - Gestaltung: Ines Schaberger


2. Ex-Vatikan-Sprecher Lombardi stellt neues Vatileaks-Buch vor

Der frühere Vatikan-Sprecher Federico Lombardi hat am Donnerstag sein neues Buch vorgestellt. Es trägt den Titel "Vatileaks II: Der Vatikan in der Bewährungsprobe durch die Justiz und durch die Menschen". Lombardi und Radio-Vatikan-Journalist Massimiliano Menichetti beleuchten in "Vatileaks II: Der Vatikan in der Bewährungsprobe durch die Justiz und durch die Menschen" darin Hintergründe des Skandals zur möglichen Veruntreuung von Geldern im Vatikan, der im Herbst 2015 ausgebrochen war. Das Werk enthält unter anderem Zeugnisse der Angeklagten im "Vatileaks 2"-Prozess sowie Dokumente der vatikanischen Justiz. - Gestaltung: Mathilde Schwabeneder


3. Katholische Kirche setzt sich mit sexueller Gewalt gegen Kinder auseinander

Tausende Fälle von sexueller Gewalt gegenüber Kindern in der katholischen Kirche seit den 1950er-Jahren erschüttern nun Australien. Insgesamt 4.440 Kinder seien im Zeitraum von 1950 bis 2009 in katholischen Orden und von Priestern missbraucht worden. Das geht aus einer Erhebung der nationalen Missbrauchskommission hervor, die von der australischen Regierung eingesetzt worden war. Der Untersuchung der Kommission zufolge lag das Durchschnittsalter der betroffenen Kinder bei etwa elf Jahren. In den meisten Fällen seien die Anschuldigungen über viele Jahre folgenlos geblieben, Kinder wurden ignoriert oder - schlimmer noch - bestraft. Vorwürfe wurden nicht untersucht, sagt die leitende Rechtsanwältin der Kommission.
Seit zwei Jahren ist auch im Vatikan eine Kinderschutzkommission aktiv, die von Papst Franziskus ins Leben gerufen wurde. Sie soll noch bis Ende des kommenden Jahres tätig sein, jetzt wurde auch eine entsprechende Homepage ins Netz gestellt. Roberto Talotta hat mit Jesuitenpater Hans Zollner gesprochen, der dieser Kommission angehört. - Gestaltung: Roberto Talotta


4. Dalai Lama und danach? - Tibets ungewisse Zukunft

Auch wenn Tibet derzeit ruhig erscheint, brodelt es doch unter der Oberfläche. Aus Angst vor Terroristen und Separatisten hat China die Grenzkontrollen zur Region Tibet wieder verschärft. Und ungewiss ist vor allem die Zukunft: Was wird passieren, wenn eines Tages der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter und Tibeterinnen stirbt?
Kerstin Tretina hat mit dem australischen Politikwissenschaftler und Tibet-Experten Ben Hillman darüber gesprochen. - Gestaltung: Kerstin Tretina


5. Kirchliche Trauungen für homosexuelle Paare in Norwegen

Auf dem Standesamt können sich schwule und lesbische Menschen in Norwegen schon seit 2009 das Ja-Wort geben. Bei der kirchlichen Trauung hinkte das Land bisher aber hinter seinen skandinavischen Nachbarn Dänemark und Schweden hinterher. Das ist seit wenigen Tagen anders: Die Synode der evangelisch-lutherischen Volkskirche in Norwegen hat in Trondheim eine Liturgie verabschiedet, die die kirchliche Trauung von homosexuellen Paaren möglich macht. 89 von 112 Mitgliedern haben für den Vorschlag votiert. Geistliche sind allerdings nicht gezwungen, Homosexuelle zu trauen. - Gestaltung: Carsten Schmiester


Moderation: Alexandra Mantler

Service

Diözese Brooklyn
Ex-Vatikan-Sprecher Lombardi stellte Buch vor; religion.ORF.at
Pontifical Comission for the Protection of Minors
Ben Hillman
ORF TVThek: kreuz und quer "Die letzten Nomaden von Tibet"
Evangelisch-lutherische Volkskirche Norwegen

Sendereihe