Radiokolleg - MB'eugtel! Sehr erfreut!

14. Februar 2017, 09:45

Und Trés nice! bekommt man in Dakar im Senegal oft zu hören, wenn etwas - wie es in Österreich heißt - besonders cool, nett oder angenehm ist.

Sprachen und Musik wachsen dort wie hier zusammen.

African Jazz Spirit mit der österreichischen Saxofonistin Edith Lettner, dem Koraspieler und Sänger Baboulaye Sissoko, dem Drummer Karim Thiam und dem Bassisten Cheikh N'Dao - allesamt aus dem Senegal - haben zuletzt für Aufmerksamkeit gesorgt. Auch den Saxofonisten Sigi Finkel hatte es jahrelang in den Senegal gezogen, bevor er den Balafonspieler Mamadou Diabaté kennengelernt hat, den Balafonvirtuosen aus Burkina Faso, der nun schon seit Jahren auf Festivals, im Wiener Konzerthaus und in Konzerten in ganz Europa die Balafonsprache erklärt. Die Zeit purer Ethnomusik ist vorbei, und dementsprechend anspruchsvoll sind die musikalischen Kooperationen geworden.

Für westafrikanische Musiker/innen gilt dasselbe wie für die aus Simbabwe, dem Osten des Kongo, aus Äthiopien, dem Sudan: sie sind präsenter und tragen mehr zur Musikkultur in Österreich bei, als man es gemäß ihrem Anteil an den Immigranten in Österreich insgesamt erwarten würde: zu den 20 Herkunftsstaaten, aus denen Menschen Anfang 2016 gekommen sind, zählen gar keine afrikanischen. Knapp 1.400 Menschen sind 2015, großteils vor der Boko Haram, aus Nigeria hierher geflüchtet.

Wo Migrant/innen aus dem Senegal bis Kamerun in Österreich Musik hören, unter welchen Bedingungen Afro-Lokale dem österreichischen Publikum Musik anbieten können, wo Gospel gesungen und in welchen Discos getanzt wird, auch dem geht das "Radiokolleg" von Maria Reininger nach.

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