Echium Wildpretii in Spanien

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Wagenburg im spanischen Sand. Während des Immobilienbooms haben sich viele den Traum vom Lebensabend an der Costa Blanca erfüllt - und viele wollen heute wieder zurück in die alte Heimat. Feature von Christian Lerch

"Ich wollte hier nur in der Sonne und am Strand alt werden, ich bin doch zu alt, um die Sprache zu lernen". Nach mehr als 20 Jahren in Spanien muss Elisabeth G. nun doch ihren Lebenstraum aufgeben und die Morgensonne Denias wieder mit den nasskalten Wintertagen am Mittelrhein tauschen. Bis zuletzt wollte und konnte sich die 74jährige Frau nicht mit der lokalen spanischen Bevölkerung verständigen. Die soziale Isolation nach dem Tod ihres Mannes und die Angst vor der "fremden" spanischen Gesundheits- und Altersversorgung zwangen Elisabeth G., nach Deutschland zurückzuziehen.

Ihr Fall ist beispielhaft für die Mehrheit der Altersmigrant/innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, die außerhalb der unzähligen Ausländerclubs der Costa Blanca kaum Kontakte haben. Neu Hinzugezogene, die sich beharrlich weigern, Sprache und Sitten zu erlernen oder sich für die Politik und Wirtschaft des EURO-Krisenlandes Spanien zu interessieren.

Auf die fehlenden Integrationsbemühungen der betagten Minderheit würde hierzulande wohl mit populistischem Missfallen reagiert. Nicht so an Spaniens Ostküste, wo die rüstigen PensionistInnen aus Nord- und Mitteleuropa, vor allem der gut gefüllten Pensionskassen wegen, als MitbürgerInnen oder besser als zeitlich unbegrenzte Gäste willkommen geheißen werden.

Das Feature führt an die Costa Blanca, die "Küste der alten Weißen" zwischen Alicante und Valencia, die auch nach der Immobilienkrise damit wirbt, das weltbeste Klima für Seniorinnen und Senioren zu bieten.

Regie: Christian Lerch
Redaktion: Elisabeth Stratka

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