Daniel Richter

ORF/FLORIAN WAITZBAUER

Intermezzo - Künstlerinnen und Künstler im Gespräch

Große Gesten, grelle Farben. Daniel Richter im Gespräch mit Christine Scheucher.

Artikel über ihn werden mit Headlines wie "malender Potenzprotz", oder "Immer schön rotzig bleiben!" betitelt. Wo Daniel Richter draufsteht, ist eine gute Portion Anti-Establishment-Attitüde drin. Richter, der in den 1980- er und 1990- er Jahren in der Hamburger Punk- und Post-Punk Szene umtriebig gewesen ist, betreibt bis heute das Hamburger Independent-Label "Buback". Darüber reden will er lieber nicht. Zumindest nicht im Rahmen der Eröffnung seiner Ausstellung im 21- er Haus. Begonnen hat Daniel Richter in den 1990- er Jahren mit abstrakten Arbeiten. In den Nullerjahren ändert Richters seinen Stil, sukzessive wendet er sich der gegenständlichen Malerei zu. Vor allem historische Sujets interessieren Richter, wobei es dem Künstler nicht unbedingt darum geht, konkrete historische Ereignisse ins Bild zu setzen. In seinen großformatigen Historienschinken manifestiert sich eher ein Kondensat des Zeitgeistes. Oft legt Richter den Finger in die Wunde, erweist sich als wacher Beobachter, wenn es darum geht, die großen Bruchlinien der Gegenwart frühzeitig zu benennen. Einige Jahre war es still geworden um Daniel Richter. Die Kunstszene sprach von einer Schaffenskrise des einstigen Malerei-Shooting-Stars, der neben Neo Rauch zweifellos zu den bedeutendsten deutschen Malern seiner Generation zählt. 2015 kehrte Daniel Richter mit einer großen Ausstellung in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt auf das internationale Kunstparkett zurück und zeigte eine neue Werkserie, mit der er sich völlig neu erfindet.

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