Kugelförmige Sporen eines Schimmelpilzes

BASF

Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

Unliebsame Gäste - Strategien gegen Pilzerkrankungen

Passionierte Schwammerlsucher wissen, wo man fündig wird. Pilze gedeihen jedoch nicht nur im Wald besonders gut in warmer, feuchter und dunkler Umgebung, sondern auch am und im menschlichen Körper. Über 70 Prozent aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Pilzinfektion, die - je nach Lokalisation und Ausprägung - nur als ästhetisch störend oder als äußerst quälend empfunden werden kann. Die Mykosen können Haut, Haare, Nägel oder Schleimhäute betreffen.
So gehört etwa der Fußpilz zu den häufigsten Infektionserkrankungen der Haut. Vor allem Sportler sind betroffen. Man spricht etwa vom "Athletenfuß", da das feuchte Mikroklima in den Schuhen eine Besiedlung mit Pilzsporen begünstigt. Auch bei Personen mit Durchblutungsstörungen oder Diabetes kommt es vermehrt zu Fußpilz. Breitet sich die Infektion aus, so können auch die Nägel befallen werden. Die mazerierten und rissigen Stellen sind nicht nur unangenehm, sondern können Eintrittspforten für Bakterien sein, die dann schwerwiegendere Entzündungen verursachen. Auch Scheidenpilzinfektionen zählen zu häufigen und besonders lästigen Erkrankungen. Man schätzt, dass drei Viertel aller Frauen zumindest einmal im Leben von Vaginalmykose betroffen sind. Da die Pilzinfektion auch durch Geschlechtsverkehr übertragbar ist, muss eine Partnerbehandlung angedacht werden.
Systemische Pilzinfektionen mit Befall der inneren Organe können lebensbedrohlich sein - treten in der Regel jedoch nur bei immungeschwächten Personen auf. In den letzten Jahren wurde allerdings dem Candida-Syndrom zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei soll eine vermehrte Besiedlung des Darms mit Hefepilzen für das Auftreten von Verdauungsproblemen, Müdigkeit oder Migräne verantwortlich sein. Durch eine Darmreinigung und eine Umstellung der Ernährung auf eine Anti-Pilz-Diät (vor allem der Verzicht auf Zucker, süßes Obst oder Weißmehl) soll der Hefepilz "ausgehungert" werden. In der Schulmedizin sieht man indes keinen Zusammenhang zwischen der Pilzbesiedelung und den genannten Symptomen und steht der Therapie daher kritisch gegenüber.
Zur anstehenden wärmeren Jahreszeit widmen sich Dr. Ronny Tekal und seine Gäste in der aktuellen Ausgabe des Radiodoktors den Möglichkeiten, Pilzerkrankungen vorzubeugen und sie ein für alle Mal los zu werden.

Eine Sendung von Dr. Ronny Tekal.
Redaktion: Dr. Christoph Leprich

Service

Dr.in Claudia Heller-Vitouch
Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten
Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Sexually Transmitted Diseases und dermatologische Mikrobiologie
Pilzambulatorium Hietzing
Lainzer Straße 58
A-1130 Wien
Tel: +43/1/877 00 57
E-Mail
Claudia Heller-Vitouch

Dr. Michael Elnekheli
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Thaliastraße 31
A-1160 Wien
Tel: +43/1/481 21 21
Michael Elnekheli

Dr. Herwig Janetschek
Arzt für Allgemeinmedizin
Arbeits-, Umwelt- und Ernährungsmediziner
Wolfganggasse 30
A-1120 Wien
Tel: +43/1/810 18 39
E-Mail
Herwig Janetschek

Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie
Österreichische Gesellschaft für Sexually Transmitted Diseases und dermatologische Mikrobiologie
Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
Deutsche Candida Hilfe e.V. (DCH) - zu Pilzen im Darm
Netdoktor zu Pilzerkrankungen der Haut
Pilzerkrankungen ernst nehmen - Österreichische Apothekerkammer
Informationen zu Fußpilz - Bundesministerium für Gesundheit
Informationen zu Scheidenpilz - Frauenärzte im Netz
Kleienflechte - Dr. Gumpert über Pityriasis versicolor

Armin Witt, "Intim - Endlich fit im Schritt", Berenkamp Verlag 2016

Eberhard Wormer, "Darmpilze - heimliche Krankmacher", Mankau Verlag 2016

Jutta Lehnen, "Pilzinfektionen Beratungspraxis", Deutscher Apothekerverlag 2012

Sendereihe